Der nachdenkliche Italiener
Der Cantautore aus Rom ist mit seiner gesungenen Poesie zum Volksbarden Italiens geworden. Tiefgang hat er noch immer.

«Sotto il Vulcano» nennt er sein aktuelles Album – ein profaner Name, ist das Werk doch nicht mehr als ein Live-Mitschnitt seines sizilianischen Konzerts im antiken Theater von Taormina. Und dieses liegt im Schatten des Ätna. «Unter dem Vulkan» kann aber auch anders verstanden werden; als Anspielung auf die gesellschaftspolitische Situation, als Kritik. Denn Francesco De Gregori, dieser Sänger aus Rom, gross geworden im linken Studentenmilieu der 60er-Jahre, wurde immer auch als politischer Kommentator verstanden. So richtig glücklich damit war er aber nie. Nicht jedes seiner Worte sei von tieferer Bedeutung, sagte er stets.
Understatement? Oder Koketterie? Sicher ist, dass De Gregoris Lieder stets Verheissungen sind, endlich das grosse Ganze zu verstehen. Sie atmen die Melancholie des Lebens, erzählen von der Poesie des Dunklen und geben doch immer Hoffnung auf ein gutes Ende. Damit ist der Cantautore mit der tiefen Stimme zum Volksbarden geworden. Ähnlich wie sein grosses Vorbild Bob Dylan in den USA. Für manche ist der 66-Jährige aber noch viel mehr: das Gewissen Italiens nämlich.
Volkshaus. 20 Uhr. Eintritt 85 Franken
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