Der neueste Scooter ist voll Öko
Der mysteriöse neue Zürcher Trottinett-Leihdienst «This is not a Scooter» setzt beim Einsammeln der Gefährte auf Elektro-Power. Ganz anders als die Konkurrenz von Lime oder der Stadt.

Erst schien es, als seien die schwarzen E-Trottis von Bird aus der Winterpause zurück. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Das sind nicht die Gefährte des kalifornischen Anbieters.
Die schwarzen Elektro-Scooter mit der auffälligen weissen Aufschrift stammen von einem neuen Player auf dem Zürcher Markt. Klammheimlich hat «This is not a Scooter» in den vergangenen Tagen seine Leih-Trottis platziert und eine App aufgeschaltet.
Premiere auf Zürcher Strassen
Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Die Trottis der Platzhirsche sind nämlich derzeit alle von den Strassen verschwunden: Lime hat seine 500 leuchtgrünen Exemplare wegen eines Softwarefehlers eingezogen, der zu gefährlichen Stürzen führte. Die rund 60 Exemplare von Bird sind wegen des schlechten Wetters derzeit in der Garage.
Im Gegensatz zu Lime und Bird, bei denen die Station Zürich nur ein weiterer Schritt in der weltweiten Expansion darstellt, ist von «This is not a Scooter» bisher nichts bekannt. Wie Torge Barkholtz, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung, dem Portal Watson.ch erklärte, ist Zürich weltweit die erste Stadt, in der sein Unternehmen Leih-Trottis anbietet.
Weitere Details, etwa wo sich der Hauptsitz des Unternehmens befindet, will er nicht verraten. Die Not-A-Scooter-App ist auf ein Unternehmen in Luxemburg registriert. Das Ziel sei, in der Schweiz in mehreren Städten präsent zu sein und den europäischen Markt zu erobern, sagt Barkholtz.
Ökologischer unterwegs als die Konkurrenz
Klar ist: «This is not a Scooter», wird der ökologischste Anbieter von Leih-Scootern auf dem Platz Zürich. Beim abendlichen Einsammeln der Gefährte und beim Neuverteilen am Morgen kommen kleine, batteriebetriebene Lastfahrzeuge zum Einsatz, wie beim Testbetrieb diese Woche im Zürcher Seefeld zu beobachten war.
Die Konkurrenz von Lime und Bird rühmt sich zwar damit, ihre Trottinetts mit Ökostrom zu laden. Allerdings wird die tägliche Feinverteilung in den Quartieren mit Diesellastwagen vorgenommen. So kann man Mitarbeiter der bestehenden Scooter-Verleiher abends spät noch auf Quartierfusswegen – bisweilen im Fahrverbot – beim «Flottenmanagement» beobachten, wo sie für Lärm- und Russ-Immissionen und den entsprechenden Ärger sorgen.
Es stellt sich automatisch die Frage, ob die Nutzung eines Elektroscooters ökologisch sein kann, wenn davon auszugehen ist, dass die Strecke, die man zurückgelegt hat, am Ende des Tages von einem schweren Lastwagen abgefahren wird, der das smarte, leichte Trotti für den Einsatz am nächsten Tag zurück in die Innenstadt bringt.
Grosse Ladefläche nötig
Allerdings kommen für Unternehmen wie Lime, die nicht nur Scooter, sondern auch grosse Fahrräder verleihen, Elektro-Kleinlaster, wie sie «This is not a Scooter» verwendet, wegen der kleinen Ladefläche eher nicht infrage. Bei den Sozialen Einrichtungen und Betrieben (SEB) der Stadt Zürich, die den Unterhalt des städtischen Verleihers Züri Velo durchführt, setzt man ebenfalls auf Dieseltransporter mit einer entsprechend grossen Ladefläche.

Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch