«Der Rassismus gehört wohl einfach dazu»
Emmanuel Adebayor von Real Madrid glaubt nicht mehr an den Erfolg der Antirassismuskampagnen der grossen Fussballverbände. «Wir haben doch schon alles versucht», sagt der Stürmer aus Togo.

Für Adebayor, der vor seinem Wechsel zu Real während fünf Jahren in der englischen Premier League für Arsenal und Manchester City spielte, war das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Tottenham trotz des 4:0-Siegs und seiner zwei Treffer nicht nur eine positive Erfahrung. Wieder musste sich der Afrikaner den eigens für ihn komponierten Schmähgesang der Spurs-Fans anhören. «Dein Vater wäscht Elefanten, deine Mutter ist eine Hure», skandierten die Unverbesserlichen. Das Lied bekam Adebayor in England bei jedem Spiel gegen Tottenham zu hören, nun hat es ihn auch in Spanien eingeholt.
An die Stelle von Wut ist bei ihm inzwischen allerdings Resignation getreten. «Die Rassisten sind immer da, und wir können sie einfach nicht stoppen. Samuel Eto'o und andere grosse Spieler haben klüger als ich über dieses Thema gesprochen, aber es hat solche Leute nicht aufgehalten», erklärte Adebayor gegenüber dem «Guardian». «Wir haben schon alles versucht, um dem Rassismus die rote Karte zu zeigen.»
Der Strafenkatalog der Uefa sieht für rassistische Fangesänge eine Mindeststrafe von 40'000 Franken vor. Beim Rückspiel zwischen Tottenham und Real Madrid am kommenden Mittwoch stehen die Gastgeber deshalb unter besonderer Beobachtung – auch wenn die Uefa nach dem Match in Madrid noch nicht aktiv geworden ist. Tottenham stellt sich derweil auf den seltsamen Standpunkt, die Gesänge gegen Adebayor seien im juristischen Sinn nicht rassistisch.
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