Der Revolutionär, der die Atombombe liebte
Die Trauer um Fidel Castro war gross, nicht nur in Kuba. Dabei ging vergessen, dass der kommunistische Diktator einst vorgeschlagen hatte, die USA mit Nuklearwaffen anzugreifen.

Zehntausende säumten am Sonntag die Strassen, als seine Urne zum Friedhof Santa Ifigenia in Santiago de Cuba gebracht wurde. Nun ist Fidel Castro beigesetzt. Neun Tage lang herrschte Trauer, staatlich verordnet. Aber nicht nur. Zwar wurden die Errungenschaften seiner Revolution gepriesen, vor allem das Bildungswesen und die Gesundheitsversorgung – es war ein letztes Hochamt der Mythenbildung. Verdrängt wurde dabei, dass Kubas Erster Revolutionär einst bereit war, seine Revolution – und vor allem sein Regime – mit allen Mitteln zu verteidigen. Was heisst: auch mit Atomwaffen. Das zeigte sich während der Kubakrise 1962.