Der Rohstoffhandelsplatz Schweiz in Zahlen
520 Unternehmen, 10'000 Mitarbeiter, 20 Milliarden Franken Gewinn: Die Schweizer Rohstoffbranche erwirtschaftet 3,4 Prozent des hiesigen BIP. Zahlen zu den Steuereinnahmen gibt es hingegen nicht.

Die Schweiz gehört zu den weltweit wichtigsten Rohstoffhandelsplätzen. Rund 500 Unternehmen mit 10'000 Mitarbeitenden sind schweizweit in dieser Branche tätig. Die Branche ist in den letzten Jahren stark gewachsen, wie dem heute veröffentlichten Bericht des Bundesrates zu entnehmen ist. Im Jahr 2000 lagen die Nettoeinnahmen des so genannten Transithandels bei einer Milliarde Franken. 2007 lagen sie bereits bei 11 Milliarden und 2011 bei 20 Milliarden Franken.
Damit machte die Rohstoffbranche 2011 rund 3,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Der Transithandel hat sogar das grenzüberschreitende Bankengeschäft abgelöst, dessen Einnahmen seit einigen Jahren rückläufig sind. Auch der Tourismus trägt mit 2,7 Prozent weniger zum BIP bei.
Keine Zahlen zu den Steuereinnahmen
Was die Anzahl Unternehmen und Beschäftigten betrifft, muss sich der Bundesrat auf Branchenstudien stützen, da der Wirtschaftszweig der Rohstoffhandelsunternehmen in der Statistik des Bundes nicht separat ausgewiesen wird. Gemäss einer solchen Studie waren es im Jahr 2010 520 Unternehmen, davon 370 in der Genferseeregion und 50 in Zug und Lugano.
Zahlen zu den Steuereinnahmen aus dem Rohstoffsektor gibt es laut dem Bundesrat nicht. Die Steuereinnahmen dürften aber «bedeutend» sein, heisst es im Bericht. Im Ranking der «Handelszeitung» zu den 20 umsatzstärksten Unternehmen der Schweiz ist die Rohstoffbranche am häufigsten vertreten.
2011 besetzten die Unternehmen Vitol, Glencore International und Trafigura die ersten drei Plätze. Durch die Fusion der Zuger Unternehmen Glencore und Xstrata wird eines der weltweit grössten Rohstoffunternehmen entstehen, das vom Abbau bis zum Handel die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt.
Genf, Zug und Lugano als Zentren
In der Genferseeregion sind neben Handelsfirmen vor allem auf die Rohstofffinanzierung spezialisierte Banken, Reedereien und Warenprüfkonzerne angesiedelt. Über Genf läuft rund ein Drittel des weltweiten Handels mit Rohöl und Ölprodukten – und 75 Prozent des Handels mit russischem Erdöl. Ferner läuft rund die Hälfte des weltweiten Kaffee- und Zuckerhandels über Genf.
Die beiden Zuger Unternehmen Glencore und Xstrata dominieren weltweit den Handel mit Kupfer, Kohle und Zink. Am Zugersee sind ausserdem Zentralen wichtiger Nickel- und Palladium-Produzenten sowie Aluminiumhersteller ansässig. Lugano wiederum gehört zu den wichtigen Handelsplätzen für Stahl, Basismetalle, Kohle und auch Agrarrohstoffen.
Wichtig sind die Rohstoffkonzerne nicht zuletzt für die Banken: Ein starker Rohstoffhandelsplatz in der Schweiz biete den Banken eine gute und willkommene Diversifizierungsmöglichkeit zum Vermögensverwaltungsgeschäft, heisst es im Bericht.
SDA/rbi
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch