Der Schneedrache kämpft sich durchs Eis
Der Eisbrecher Schneedrache, der Touristen und Forschende aus der Antarktis befreien sollte, konnte sich aus eigener Kraft aus dem Eis befreien. Dabei kam das chinesische Schiff an seine Grenzen.

Der chinesische Eisbrecher, der nach einer Rettungsaktion für Passagiere des Forschungsschiffs Akademik Schokalskij selbst im Packeis der Antarktis feststeckte, hat sich befreit. Der Schneedrache (Xue Long) habe sich aus dem Eis befreit und sei in offene Gewässer gefahren, berichtete heute die Nachrichtenagentur Xinhua. Auch der Akademik Schokalskij gelang es nach zwei Wochen im Eis, wieder in Fahrt zu kommen.
Das chinesische Staatsfernsehen berichtete, die Xue Long habe 14 Stunden gebraucht, um die 21 Kilometer durch das Eis zurück ins offene Meer zu bewältigen. Laut Xinhua waren die dicksten Eisschollen vier Meter dick und damit dreimal stärker als das, was der Eisbrecher eigentlich bewältigen kann. An Bord des Schiffes befinden sich 101 Menschen. Laut Xinhua hat das Schiff aber genug Essen bis April und genug Trinkwasser für die nächsten vier Wochen.
Erster Befreiungsversuch scheiterte
Ein Hubschrauber der Xue Long hatte am Donnerstag die 52 Passagiere des seit Heiligabend feststeckenden russischen Forschungsschiffs Akademik Schokalskij zu dem australischen Eisbrecher Aurora Australis geflogen. Ein erster Versuch der Xue Long, frei zu kommen, war am Samstag gescheitert. Daraufhin bahnte sie sich zunächst einen ein Kilometer langen Kanal durchs Eis, um mit Anlauf durch die dickeren Eisschichten brechen zu können.
Auch der Akademik Schokalskij gelang es derweil, erstmals wieder in Bewegung zu kommen. Wegen eines Wechsels der Windrichtung sei ein Spalt im Eis aufgetaucht, durch den sich das Schiff langsam fortbewege, sagte der Kapitän Igor Kiseljow der Nachrichtenagentur Itar-Tass. Zwar sei die Sicht wegen dichten Nebels extrem schlecht, doch seien sie schon 20 Kilometer vorangekommen und das Eis sei bereits dünner. An Bord befinden sich nach der Bergung der Passagiere noch 22 Besatzungsmitglieder.
Hilfe von Polar Star wohl überflüssig
Damit könnte das Drama um die Schiffe, das Medien weltweit seit zwei Wochen in Atem hält, beendet sein. Auch die Hilfe des US-Eisbrechers Polar Star könnte nun unnötig sein. Dieser war am Sonntag aufgebrochen, um dem russischen Schiff zu Hilfe zu kommen. Laut der US-Küstenwache kann es bis zu zwei Meter starkes Eis durchbrechen und mit Anlauf auch durch etwa sieben Meter dicke Eisschollen gelangen.
Die Gruppe aus 52 Wissenschaftlern, Touristen und Journalisten von der Akademik Schokalskij soll am 22. Januar in Australien ankommen. Wie die australische Antarktis-Behörde AAD mitteilte, soll die Gruppe in Hobart auf der Insel Tasmanien abgesetzt werden. Dienstagnacht werde zunächst ihre Ankunft in der australischen Forschungsstation Casey erwartet. Nach der Entladung der Fracht werde das Versorgungsschiff am 13. Januar dann weiter in Richtung Australien fahren.
AFP/mrs
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