Der Todeskampf der historischen Fussballstätte
Heute Nacht spielt im Maracana in Rio de Janeiro Fluminense gegen Botafogo. Nach Olympia verlottert, ist das legendäre Stadion dann und wann wieder Schauplatz von Fussballspielen.
Es wird auch als Geldvernichtungsmaschine bezeichnet: Das legendäre, 1950 für die Fussball-WM im selben Jahr eröffnete und für die Fussball-WM 2014 sowie Olympia 2016 komplett renovierte Maracana-Stadion. Es drohte, wie fast alle anderen Olympia-Stätten in Rio de Janeiro, nach den Sommerspielen im August letzten Jahres, komplett zu verlottern.
Weil sich nach Olympia niemand mehr um das Stadion kümmerte, vertrocknete zunächst der Rasen, später wurde die mittlerweile unbewachte Sportstätte Ziel von Plünderungen. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde entwendet, in den Räumen innerhalb des Stadions fand man Spuren der Verwüstung vor. Ende Januar 2017 schien der Tiefpunkt erreicht: Der Strom wurde komplett abgestellt, das Maracana wurde Heimat von streunenden Tieren.
Dieser Moment könnte aber rückblickend vielleicht zur Wende zum Guten werden. Der letzte Betreiber, eine in Rio durch Korruptionsskandale berüchtigt gewordene Baufirma, wurde im Februar durch die Androhung millionenschwerer Bussen gezwungen, das Stadion wieder zumindest derart auf Vordermann zu bringen, dass Fussballspiele unter einigermassen normalen Zuständen stattfinden können.
Es braucht einen neuen Besitzer
Dies ist nun hin und wieder der Fall, zum Beispiel heute Nacht, wenn Fluminense zum Heimspiel gegen Botafogo lädt. Ein Spiel im Maracana ist aber immer noch für jeden Club ein Verlustgeschäft, zu hoch sind die Mietkosten, selbst für ein einzelnes Spiel.
Damit die mittlerweile traurige Geschichte um eines der berühmtesten Fussballstadien der Welt zu einem wahren Happy End kommt, braucht es also mehr als bloss einzelne Spiele. Zum Beispiel einen neuen Besitzer. Doch dieser lässt sich vorerst nicht finden, auch auf öffentliche Hilfe wartet das Maracana vergeblich. Seit Olympia 2016 ist Rio pleite.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch