Der UBS droht eine Prozesslawine
Betreibungen in Milliardenhöhe und knapp 400 Rechtsfälle: Für die UBS ist die Vergangenheitsbewältigung längst nicht abgeschlossen.

Die UBS wird noch einige Zeit mit den Folgen der Finanzkrise zu kämpfen haben. Enttäuschte Kunden, Anleger und Geschäftspartner fordern Entschädigungen für erlittene Verluste. Nachdem im letzten Jahr knapp 100 neue Betreibungen mit einer Forderungssumme von total rund 1,5 Milliarden Franken gegen die UBS eingereicht wurden, geht der Trend in diesem Jahr weiter. In den ersten fünf Wochen 2011 wurden gegen die Grossbank bereits 10 Betreibungen eingeleitet, wie die «Handelszeitung» berichtet. Die neue Forderungssumme beträgt 498 Millionen. Unter den Betreibenden befinden sich auch amerikanische Steuersünder, deren Daten im Rahmen des Steuerdeals mit den USA an die Steuerbehörden übergeben wurden.
Gemäss einer Verlautbarung der UBS-Medienstelle hat die Höhe aller Betreibungen keinerlei Aussagekraft über effektiv vorhandene oder rechtlich durchsetzbare Forderungen gegenüber der UBS. Vielfach würden Betreibungen aus prozesstaktischen Gründen benutzt, zum Beispiel zur Unterbrechung von Verjährungen.
Rückstellungen von 578 Millionen
Laut «Handelszeitung» ist die UBS derzeit rund um den Globus in rund 400 Rechtsfälle verwickelt. Es könnte eine Prozesslawine drohen. Vor diesem Hintergrund bildete die Grossbank Rückstellungen, die sich per Ende 2010 auf 578 Millionen Franken beliefen. Davon betreffen 152 Millionen das amerikanische Vermögensverwaltungsgeschäft: Diese Rückstellungen stehen grösstenteils in Zusammenhang mit dem Verkauf von Lehman-Zertifikaten.
Weitere Rechtsfälle, die für die UBS bedeutend werden könnten, sind gemäss dem aktuellen Quartalsbericht Streitigkeiten wegen Kommunalanleihen und Auction-Rate-Securities (ARS) sowie des Madoff-Betrugs. Dazu kommen Klagen der Pensionskasse in Puerto Rico, der Wasserwerke Leipzig und der HSH Nordbank.
Klage der Swatch Group in Vorbereitung
Ein bedeutender Rechtsstreit spielt sich in der Schweiz ab. Die Swatch Group will demnächst eine Klage beim Zürcher Handelsgericht einreichen, weil sie mit Absolute-Return-Produkten der UBS hohe Verluste eingefahren habe. Ende April 2009 hatte der Uhren- und Schmuckhersteller die UBS auf 30 Millionen Franken betrieben. Die Verhandlung vor dem Friedensrichter, die letztes Jahr stattfand, blieb ohne Lösung.
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