Der Weg ist frei für geklonte Olympiapferde
Ein Pferd, das Olympiagold gewonnen hat, klonen? Verrückt, aber nach den Regeln des Reitsport-Weltverbands möglich. Die Hintergründe.

Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker –, lautet der olympische Wahlspruch. Und auf keinen Olympioniken trifft die Losung von Pierre de Coubertin, dem Begründer der modernen Spiele, besser zu als auf die besten Springpferde des Planeten. Ein Weltklassereiter ohne ein Pferd von entsprechender Qualität ist wie ein Formel-1-Pilot in einem VW Käfer – chancenlos. Der König von Saudiarabien etwa stellte wiederholt siebenstellige Summen zur Verfügung, um seinen Springreitern, die am Montag im olympischen Teamspringen Bronze gewannen, exzellente Pferde zu beschaffen. Da aber auch andere Reitsport-Enthusiasten über jede Menge Geld verfügen, bekommt selbst der reichste unter ihnen nicht immer alles, was er will. Und wenn eines seiner Spitzenpferde in Pension geht, entsteht eine enorme Lücke. Es sei denn, er wendet sich einer Wissenschaft zu, die noch immer als eine Art schwarze Magie gilt: dem Klonen.