Der weisse Mann ist angezählt
Die schweizerische Erstaufführung von Sibylle Bergs «Viel gut essen» im Pfauen ist eine pointengespickte Henkersmahlzeit.

Pegida-Aufmarsch allüberall: Am Samstag versammelten sie sich in Amsterdam und Canberra, in Dresden und Calais, in Graz und Prag – und auf der Pfauenbühne. «Ich habe so eine Wut. Ich habe Angst», sagt der namenlose Mann, bevor er endgültig hinter der bodenlangen durchbrochenen Spiessergardine mit der floralen Ornamentik verschwindet, die sich wie eine Schlange über die Bühne windet, mal nach vorne kriecht, dann wieder zurückweicht und das Dasein des kleinen Mannes dabei fest in ihrem Würgegriff behält (Bühnenbild: Eva-Maria Bauer). Dort, hinter dem Vorhang, stösst er zu dunklen Silhouetten, die mehr werden, immer mehr: «eine Milliarde kleiner Leute».