Der Zahlensalat um die Jihadisten
Der Nachrichtendienst des Bundes will mit diffusen Bedrohungsszenarien zum grossen Lauschangriff blasen. Nur: Die Statistiken lassen Zweifel an der tatsächlichen Gefahr aufkommen.

Die Werbebeilage im «Tages-Anzeiger» vom 2. Juni zum Thema Sicherheit machte auf den ersten Blick einen sachlichen Eindruck – bis auf die übergrosse Inszenierung von Markus Seiler, dem Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) auf der Frontseite. In der Mitte des Blattes warnt Seiler in einem doppelseitigen Interview: «Das Internet ist ein idealer Ort, um Menschen zu radikalisieren. Die Radikalisierung, etwa durch terroristische Organisationen, findet quasi daheim statt.» Und: Die Schweiz müsse sich hinterfragen.