4:1-Sieg in DavosDer ZSC steht grauen Davosern clever im Weg
Sechs Spiele in acht Tagen: Den Zürchern gelingt den Umständen entsprechend ein gutes Spiel mit starker Defensivleistung.

Es ist ja wirklich nicht so, dass Spiele am Sonntagnachmittag zu den besten in der National League gehören. Erst recht nicht, wenn beide Teams auch am Abend zuvor im Einsatz standen. Noch komplizierter wird es für Freunde von rassigem und intensivem Eishockeysport, wenn an so einem Sonntagnachmittag beide Mannschaften folgendes Pensum abschliessen: Für den HC Davos war der Klassiker gegen den ZSC das fünfte Spiel innert nicht ganz acht Tagen, die Zürcher mussten in der gleichen Zeitspanne gar zum sechsten Mal ran.
Es gibt natürlich für die Trainer Massnahmen, um die Belastung der Spieler einigermassen im Rahmen zu halten. Sowohl Rikard Grönborg (ZSC) als auch Christian Wohlwend (Davos) verteilen die Eiszeiten, kein Stürmer steht am Ende 20 Minuten oder mehr auf dem Eis, beim ZSC kommt mit Juho Lammikko sogar nur einer überhaupt in die Nähe dieser «magischen» Zahl für Angreifer. Gleiches galt bereits am Tag zuvor ebenfalls für beide, als Davos in Kloten 5:1 gewann, während die Lions gegen Bern beim 2:3 nach Verlängerung erstmals ein NL-Heimspiel in der neuen Arena verloren.
Vielleicht ist auch darum das Tempo, das die beiden Teams phasenweise anschlagen, gar nicht so tief angesichts der Umstände. Intensiv ist es aber genauso wenig wie hochstehend, was die beiden Teams im ausverkauften Davoser Eisstadion zeigen. Die ZSC Lions machen allerdings deutlich mehr aus der Situation und gewinnen am Ende souverän und verdient 4:1.
Im ganzen Schlussdrittel gibt es nur einen Zürcher Schreckensmoment, als Verteidiger Yannick Weber kurz vor der Torlinie für seinen geschlagenen Goalie Ludovic Waeber klären muss. 76 Sekunden sind da noch zu spielen, es wäre der Davoser Anschlusstreffer zum 2:3 gewesen, kurz danach trifft Lammikko ins leere Tor zum Schlussstand.
Azevedos wegweisender 1:1-Ausgleich
Die Zürcher starten gut ins Spiel, und als nach zwei Minuten eine Strafe gegen Lammikko den Schwung zu bremsen scheint, reagiert der ZSC mit einem starken Boxplay. Die einzige kurze, aber wilde und offensive Davoser Phase übersteht er mit nur einem Gegentor ebenfalls fast schadlos. Der Ausgleich noch vor der ersten Pause kommt zwar entgegen dem Spielverlauf, doch er ist wegweisend.

Nach Justin Azevedos 1:1 bekommt der ZSC das Spiel immer besser in den Griff. Vor allem in der Defensive stehen die Zürcher gut, sie gestehen Davos im Mitteldrittel kaum eine Torchance zu und nützen ihre eigenen wenigen guten Möglichkeiten effizient zu Toren. Chris Baltisberger per Ablenker (wie sonst?) und Denis Hollenstein nach schöner Vorlage Simon Bodenmanns sorgen für die 3:1-Führung nach zwei Dritteln.
Ein Davoser Aufbäumen findet nicht statt. Im Schlussdrittel gelingen dem ZSC fast perfekte 20 Minuten, was das Verwalten einer Führung angeht. Immer wieder gelingt es den Lions, das Spielgeschehen ins Davoser Drittel zu verlagern, gegen die Zürcher Störarbeit findet der HCD im Spielaufbau bis am Ende kaum ein Mittel.
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