Deutsche Bank: Aktionäre wollen Entscheid über Ackermann-Nachfolge
Frankfurt Den Aktionären der Deutschen Bank reisst in der Debatte um die Nachfolge von Josef Ackermann der Geduldsfaden.
Sie drängten auf der Generalversammlung am Donnerstag auf eine rasche Entscheidung über einen Nachfolger des Bankchefs. Die Spekulationen würden der Bank und den Kandidaten schaden. «Der Nachfolger hat es verflixt schwer - vielleicht nehmen sie gleich ein Duo», sagte Hans-Martin Buhlmann vom Verein institutioneller Privatanleger in Frankfurt. Rechtsanwalt Klaus Nieding vom Aktionärsverein DSW forderte von Verwaltungsratschef Clemens Börsig «endlich eine offene Kommunikation». Der Vertrag von Ackermann endet in zwei Jahren, die Debatte um seine Nachfolge ist aber schon voll entbrannt. Als Nachfolger werden der aus Indien stammende Investmentbanking- Chef Anshu Jain, Risikovorstand Hugo Bänziger und der zurückgetretene Bundesbank-Chef Axel Weber gehandelt. «Könnten wir uns einen Kandidaten backen, hätte er von jedem von ihnen etwas», sagte Nieding. Börsig versuchte vergeblich, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die Suche sei «klar strukturiert», die Entscheidung werde «zu gegebener Zeit» fallen. Ackermann, der sich mehrfach an der Diskussion beteiligt hat, sei «natürlich voll mit einbezogen», die Entscheidung liege aber beim Verwaltungsrat. Er hatte schon vor drei Jahren einen neuen Vorstandschef gesucht - am Ende verschob Ackermann seinen Ruhestand auf das Jahr 2013. Zehn Milliarden nur der Anfang Konzernchef Ackermann macht seinem Nachfolger ehrgeizige Vorgaben: Der in diesem Jahr anvisierte Rekordgewinn von 10 Milliarden Euro im Privatkundengeschäft und im Investmentbanking sei nur der Anfang. «Damit wollen wir das Fundament für ein nachhaltiges höheres Ertragsniveau unserer Bank in der Zukunft legen. Und das auf einer deutlich stabileren Plattform», sagte er. Finanzchef Stefan Krause hatte kürzlich bereits Gewinne von 11 bis 12 Milliarden Euro binnen zwei bis drei Jahren als machbar bezeichnet. Expandieren will die Deutsche Bank vor allem in Asien. Mit der Übernahme der Postbank hat das Filialgeschäft in Deutschland und im europäischen Ausland ein stärkeres Gewicht bekommen. Frisches Kapital brauche die Deutsche Bank nicht. Der von den Aktionären neu zu schaffende Kapitalrahmen sei eine «reine Vorsichtsmassnahme», sagte Ackermann. «Wir haben keine konkreten Pläne, wollen aber gerüstet sein, auch in Zukunft jederzeit auf Wachstums- und Akquisitionsmöglichkeiten flexibel reagieren zu können.»
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