Deutsche und Spanier mit reiner Weste
Das Team von Jogi Löw gewinnt auch das zehnte Gruppenspiel gegen Belgien 3:1. Anstelle der Belgier zieht die Türkei dank einem 1:0 über Aserbeidschan in die Barrage ein.

Frankreich, Dänemark, Schweden, Russland und Griechenland sicherten sich am letzten Spieltag auf direktem Weg die Teilnahme an der Endrunde im nächsten Sommer in Polen und der Ukraine. Die bereits zuvor qualifizierten Teams aus Deutschland (3:1 gegen Belgien) und Spanien (3:1 gegen Schottland) beendeten die Kampagne ohne Punktverlust. Ebenfalls bereits vor der letzten Runde hatten sich Italien, England und Holland neben den beiden Gastgebern das EM-Ticket gesichert.
Die Esten im Glück
Für die grösste Überraschung des Abends sorgte das spielfreie Estland. Da Serbien in der Gruppe C Slowenien 0:1 unterlag, qualifizierte sich der kleine baltische Staat erstmals für eine Barrage. Die Türkei, Irland, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Portugal und Tschechien sind die weiteren Teams, die am 11./12. und am 15. November in Hin- und Rückspielen die letzten vier EM-Teilnehmer unter sich ausmachen.
In der 48. Minute machte Mario Gomez mit dem 3:0 die allerletzten Träume Belgiens in Düsseldorf auf eine Barrage-Teilnahme zunichte. Bayerns Torjäger schloss einen Doppelpass mit Mesut Ösil mit einem präzisen Eckschuss ab. Zuvor hatten Özil und Andre Schürrle nach einer halben Stunde mit herrlichen Toren innerhalb von drei Minuten die 2:0-Pausenführung herausgeschossen. Erst in der Schlussphase (86.) glückte Marouane Fellaini der Ehrentreffer für die gut beginnenden Belgier. Für das Team von Löw war es eine makellose EM-Qualifikation. Noch nie zuvor hatte eine deutsche Mannschaft zehn Ausscheidungsspiele in Folge gewinnen können.
Matchwinner Yilmaz
Mit Belgiens Niederlage war für die Türkei der Weg in die Barrage geebnet. Dem Team von Guus Hiddink hätte nun bereits ein Remis gereicht, weil es die bessere Direktbilanz mit Belgien aufwies (3:2, 1:1). Nach einer Stunde aber machte Burak Yilmaz sämtliche Zweifel zunichte und traf nach einem weiten Zuspiel durch die Mitte am herauseilenden Goalie Aserbaidschans vorbei zum umjubelten 1:0 über das Team von Coach Berti Vogts. Österreich schloss die EM-Kampagne mit einem leistungsgerechten 0:0 gegen Kasachstan ab. Mit je drei Siegen und Unentschieden sowie vier Niederlagen fällt die Bilanz durchzogen aus. Ab sofort übernimmt nun Marcel Koller die Geschicke der österreichischen Mannschaft.
Frankreichs Zitterspiel in Paris
Frankreich qualifiziert sich äusserst knapp direkt für die Endrunde. Die «Equipe tricolore» spielte daheim gegen Bosnien-Herzegowina 1:1 und sicherte sich damit gegen den direkten Konkurrenten den nötigen Punkt. Bosnien-Herzegowina muss die Barrage bestreiten.
Die Bosnier waren nahe dran, für die Überraschung zu sorgen. In der ersten Halbzeit waren sie im Stade de France angeführt von den technisch starken Mittelfeldspielern Miralem Pjanic und Zvjezdan Mismovic die klare stärker Mannschaft und erarbeiteten sich viele Torchancen. Edin Dzeko belohnte die Gäste für ihre Anstrengungen fünf Minuten vor dem Seitenwechsel mit einem genialen Schuss aus der Drehung.
Hilflose Gastgeber
Diesem 0:1 liefen die Franzosen lange Zeit hinterher. Der zweimalige Europameister machte oft einen hilflosen Eindruck und brachte den Gegner fast nur mit Standardsituationen und Einzelaktionen in Verlegenheit. Bosniens Goalie Asmir Begovic, der nach der Pause für den angeschlagenen Stammkeeper eingewechselt worden war, wehrte die Freistösse von Marvin Martin (69.) und Samir Nasri (72.) ab; den Schuss von Nasri lenkte er an die Latte.
In der 77. Minute musste sich der Keeper von Stoke City aber doch noch geschlagen geben. Der bosnische Captain Emir Spahic leistete sich im eigenen Strafraum ein dummes Foul gegen Nasri. Der Gefoulte traf vom Elfmeterpunkt zum 1:1. Ein glückhaftes Remis für die Franzosen, die zum 15. Mal in Folge ungeschlagen blieben. Denn Bosnien erspielte sich in der Nachspielzeit nochmals eine gute Möglichkeit und hätte kurz zuvor auch einen Penalty zugesprochen erhalten können.
Auch der Weltmeister mit perfekter Qualifikation
Neben Deutschland beendet auch Spanien die Qualifikation für die EM im nächsten Sommer in Polen und der Ukraine mit einer weissen Weste. Das Team von Vicente Del Bosque kam in Alicante gegen Schottland zum vierzehnten Sieg in einem Pflichtspiel in Folge. Die letzte Niederlage in einem Wettbewerbsspiel hatten die Iberer vor gut einem Jahr im Startspiel der WM in Südafrika gegen die Schweiz kassiert (0:1).
Zum Matchwinner gegen Schottland, das nur mit einem Sieg seinen zweiten Platz hätte verteidigen können, avancierte David Silva. Der Flügel von Manchester City schoss die ersten beiden Tore vor der Pause selbst und bereitete den Treffer von David Villa, der in der 54. Minute eine herrliche Kombination zum 3:0 abschloss, vor. Für Villa, den spanischen Rekordtorschützen, war es im 80. Länderspiel bereits der 50. Treffer.
Tschechien rettete sich mit einem überzeugenden 4:1 in Kaunas gegen Litauen in die Barrage; bereits zur Pause hatten die Gäste vorentscheidend 3:0 geführt. Michal Kadlec und Jan Rezek trafen je zweimal.
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