Deutsches BIP schrumpft – schuld ist das Wetter
Im zweiten Quartal musste die deutsche Wirtschaft Federn lassen. Das schlechte Resultat ist auch eine Folge der milden Witterung zu Beginn des Jahres.

Deutschlands Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal geschrumpft. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ging um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mitteilte. Grund waren ein schwächelnder Aussenhandel sowie ein Rückgang der Investitionen.
Im ersten Quartal hatte die deutsche Wirtschaft neuesten Berechnungen zufolge um 0,7 Prozent zugelegt, auch wegen der «extrem milden Witterung», wie die Statistiker erklärten. Auch deshalb sei das Wachstum im zweiten Quartal leicht zurückgegangen. Investitionen in Bauten etwa waren im ersten Quartal vorgezogen worden.
Im Vergleich zum Vorjahr verlor die Wirtschaft zwar an Dynamik, legte aber weiter zu, wie die Statistiker erklärten: Das BIP lag von April bis Juni um 0,8 Prozent höher als im zweiten Quartal 2013.
Stagnation in Frankreich
Frankreichs Wirtschaft stagniert. Wie im ersten Quartal gab es auch im zweiten Quartal kein Wachstum, wie die heute veröffentlichten Zahlen des nationalen Statistikamtes Insee zeigten. Finanzminister Michel Sapin revidierte die Wachstumsprognose der Regierung für das Gesamtjahr nach unten. Statt mit einem Plus von 1,0 Prozent rechne er nur noch mit einer Zunahme des Bruttoinlandprodukts von 0,5 Prozent, schrieb er in der Zeitung «Le Monde».
Das Wachstum sei «am Boden, in Europa und in Frankreich». Der Finanzminister hob gleichzeitig seine Prognose für das Defizit an: In diesem Jahr werde es wohl bei vier Prozent des Bruttoinlandproduktes liegen, schrieb er. Bislang hatte Frankreich mit einem Defizit von 3,8 Prozent gerechnet und versprochen, es bis Ende des Jahres auf die EU-Defizitgrenze von 3,0 Prozent zu drücken.
Steigende Arbeitslosigkeit seit 2012
Sapin forderte, Europa müsse nun «entschlossen und klar» handeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe gute Entscheidungen getroffen. Sie müsse an die Grenzen des Machbaren gehen, damit das Risiko der Deflation verschwinde und der Euro auf einen günstigeren Kurs zurückfinde.
Die regierenden Sozialisten kämpfen seit ihrem Amtsantritt 2012 mit einer stetig steigenden Arbeitslosigkeit, einer anhaltenden Wachstumsschwäche und einem hohen Staatsdefizit. Sapin versprach, die Regierung halte an ihrem Versprechen fest, 50 Milliarden Euro einzusparen und die Reformen fortzusetzen. Steuererhöhungen schloss Sapin aus.
AFP/mrs
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