Dicke Luft wegen Wirtschaftswachstum
Der neuste Umweltbericht des Kantons Zürich zieht eine ernüchternde Bilanz. Die gute Wirtschaftslage der letzten Jahre hat der Umwelt im Kanton geschadet.
Erzielte Erfolge wurden durch das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum grösstenteils wieder zunichte gemacht. Dies zeigt der fünfte Umweltbericht des Kantons, der am Dienstag präsentiert wurde.
Vom erlahmenden Umweltschutz besonders betroffen sind die Luftqualität und die Lärmbelastung. Laut dem am Dienstag veröffentlichten Umweltbericht 2008 wurden bei den Luftschadstoffen seit dem Jahr 2000 keine Fortschritte mehr erzielt.
Die Feinstaub-, Stickstoffdioxid- und Ozonkonzentrationen stagnieren auf hohem Niveau. Ebenfalls keinen Rückgang gibt es laut dem Bericht bei der Anzahl Menschen, die von Schadstoffkonzentrationen über dem Grenzwert betroffen sind.
Urs Bircher, Projektleiter des Umweltberichtes, rechnet vorläufig nicht mit Besserung. «Wir müssen davon ausgehen, dass die Grenzwerte auch in den nächsten Jahren überschritten werden», sagte er. Insbesondere bei der Eindämmung der Ozonbelastung brauche es unbedingt weitere Massnahmen von Bund und EU.
Immerhin: Der Klimawandel werde die Sicherheit im Kanton Zürich nicht grundsätzlich gefährden, so der Bericht. Es sei aber dennoch mit einer Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Hochwasser und Schlammlawinen zu rechnen. Gegen solche Gefahren müssten rechtzeitig Massnahmen ergriffen werden.
Lärm: Zürich hat den höchsten Sanierungsbedarf
Auch die Verminderung des Strassenlärms stösst seit längerer Zeit an Grenzen. Hauptgrund dafür ist die zunehmende Mobilität und die Ausdehnung des bereits dicht besiedelten Agglomerations- und Wirtschaftsraumes Zürich.
Zwar wurde laut dem Bericht bereits die Hälfte der besonders lärmigen Strassenabschnitte mit Schutzwänden oder Schallschutzfenstern saniert. Verglichen mit den anderen Kantonen hat Zürich aber immer noch den grössten Sanierungsbedarf.
450 neue Mobilfunkantennen in vier Jahren
Fortschritte gibt es mehrheitlich in jenen Bereichen, die erst vor kurzem gesetzlich geregelt wurden, so zum Beispiel beim Elektrosmog. Obwohl die Anzahl Antennen in den letzten vier Jahren von 1350 auf 1800 zugenommen hat, konnten die Grenzwerte eingehalten werden. Grund dafür sind technologische Fortschritte.
Wolle man die Umweltsituation im Kanton Zürich verbessern, müssten neue Ansätze gefördert und griffige finanzielle Anreize geschaffen werden, empfiehlt der Bericht.
SDA/los
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