Die Adliswiler SVP wittert Filz in der Schulbehörde
Beim Ausbau von Schulraum in Adliswil sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen, sagt die SVP.
Von Sibylle Saxer Adliswil – Die Vorwürfe der SVP sind happig. Indem die Schulpflege die Erweiterung um zwei Klassenzimmer im Schulhaus Werd als gebundene Ausgabe bezeichnet hat, habe sie den Gemeinderat umgangen. Dabei ist für die Partei klar: Die Schulpflege habe die Schaffung von zusätzlichem Schulraum für die Neuzuzüger so lange hinausgezögert, bis keine Zeit mehr geblieben sei, den nötigen Kredit auf dem üblichen Weg zu beantragen. Tatsächlich hatte die Schulpflege im Mai beschlossen, die Kosten von 1 Million Franken für die beiden Schulzimmer in eigener Kompetenz zu sprechen. SVP-Präsident Renato Günthardt sagt, seine Partei hätte es begrüsst, wenn die Schule zuerst die zeitweilige Umnutzung von Gruppenräumen geprüft hätte. Oder die Erweiterung wenigstens frühzeitig angepackt und den Kredit dem Gemeinderat unterbreitet hätte. Günthardt ist überzeugt, dass der Kredit durchgekommen wäre: «Jedem ist klar, dass neuer Schulraum nötig ist.» Doch die Schule höre nicht auf die Signale des Gemeinderats, das mache die Zusammenarbeit bisweilen schwierig.Die SVP stört sich auch daran, dass die Schule als Architekt für das Bauvorhaben ausgerechnet Didier Falbriard verpflichtet hat: Er ist Mitglied der Stadtrats und der Baukommission und wie die Schulpräsidentin Mitglied der CVP. «Das könnte Anlass zu Filzvorwürfen geben», schreibt die Partei in einer Stellungnahme. Renato Günthardt geht zwar davon aus, dass Falbriard beim fraglichen Geschäft in Ausstand getreten ist. Dennoch bleibe ein schaler Nachgeschmack. «Das ist eine Unterstellung» Schulpräsidentin Rita Rapold (CVP) weist den Filzvorwurf vehement zurück: «Das ist eine unhaltbare Unterstellung.» Mit der Auswahl des Architekten habe sie nichts zu tun, diese obliege der Liegenschaftenabteilung der Schule. Auch dass die Schulpflege den Gemeinderat habe aushebeln wollen, verneint Rita Rapold: «Daran haben wir kein Interesse, alles läuft gesetzeskonform.» Die Sanierung und Erweiterung des Werd sei schon länger im Finanzplan. 2010 habe sich Didier Falbriard für diese Arbeiten beworben, für die Vergabe sei SP-Schulpflegerin Tania Greber zuständig gewesen. Dann habe der Stadtrat das Projekt auf 2015/16 verschoben. Nun seien im Werd aber Wasserschäden aufgetreten. «Die müssen wir beheben, das sind gebundene Ausgaben», sagt die Schulpräsidentin. In diesem Zusammenhang werde nun auch gleich die vorgesehene Erweiterung vorgezogen. Auf Falbriard greife die Schule zurück, weil er mit den Örtlichkeiten bereits vertraut sei. Und eine Umnutzung der Gruppenräume sei nicht möglich: «Das kantonale Volksschulgesetz verpflichtet uns, in Halbklassen zu unterrichten.»?
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