Die Aktien der US-Privatgefängnisse verlieren erheblich an Wert
Die Regierung in Washington steigt aus dem System des gewinnorientierten Justizvollzugs aus. Ihr Sparziel hat die Privatisierung verfehlt, und die Haftbedingungen sind schlechter als in öffentlichen Anstalten.

Die Regierung Obama räumt mit einem seit Beginn hoch umstrittenen Privatisierungsprojekt der Regierung Reagan auf. Gewinnorientierte Gefängnisunternehmen seien weder günstiger noch effizienter, bilanziert das Justizministerium. Auch das Ministerium für innere Sicherheit stellt das Konzept infrage. Der Ausstieg soll innerhalb von fünf Jahren abgeschlossen werden. Gefangenenhilfsorganisationen erwarten, dass sich mehr und mehr Bundesstaaten dem Beispiel der Regierung anschliessen und die teilweise Deregulierung des Strafvollzugs rückgängig machen werden. An der Börse haben die zwei führenden Gefängnisfirmen deswegen bereits 40 Prozent ihres Marktwerts verloren.