Die besten Sprachhelfer im Netz
Ob E-Mail, Lebenslauf oder Facebookbeitrag – neun Hilfsmittel, um sich im Internet sprachlich sattelfest auszudrücken.
Es ist ein Leichtes, orthografischen Schlendrian auf den Browser zu schieben. Alle gängigen Internetprogramme haben eine Rechschreibkorrektur eingebaut. Doch wie unser kleiner Test im Video zeigt, versagen sowohl Firefox als auch Chrome selbst bei gängigen deutschen Wörtern: Sie markieren als falsch, was richtig ist und greifen verschlimmbessernd ein – teils mit sinnentstellender Wirkung.
Wer seine Texte im Netz einigermassen sattelfest abfassen möchte, sollte sich daher nicht auf die Standard-Hilfsmittel verlassen – gleichgültig ob es sich um eine Beitrag in sozialen Medien, ein Blogpost, einen Kommentar bei einer News-Website, eine im Webmail verfasste Nachricht oder um eine Onlinebewerbung handelt.

Doch das Netz ist gut aufgestellt, um die Textqualität hochzuhalten. Es stehen Online-Hilfsmittel bereit, um Rechtschreibung und Grammatik zu korrigieren, den Stil zu verbessern, sprachliche Entschlackung zu betreiben und auch Fremdsprachliches auf Perfektion zu trimmen. Neun solcher Hilfsmittel stellt das Video vor; hier eine kurze Zusammenfassung:
Duden Online-Rechtschreibprüfung. Das altehrwürdige Rechtschreibwörterbuch hält auch eine Webanwendung bereit, die Rechtschreibfehler findet und ganz einfach korrigiert. Anders als Firefox und Chrome kommt sie auch mit den langen, schwierigen und exotischen Wörtern zurecht. Die Nutzung ist einfach: Text einfügen, die Überprüfung starten und Korrektur ausführen, und den verbesserten Text über die Zwischenablage an die Ursprungsstelle zurückbefördern.

Language tool. Die Rechtschreibprüfung aus der Open-Source-Welt steckt in vielen Programmen, namentlich dem freien Büropaket Open Office bzw. Libre Office, aber auch in Firefox und Chrome. Man kann sie auch separat über die Website und Erweiterungen nutzen. Der Vorteil gegenüber den eingebauten Korrekturmodulen der Browser: Es stehen viel mehr Sprachen zur Auswahl, und grammatikalische Korrekturvorschläge werden begründet.
Rechtschreibpruefung24. Diese Online-Rechtschreibprüfung hat für Schweizer einen Nachteil, da sie sich nicht dazu bewegen lässt, nach hiesigen Gepflogenheiten das ss zu ignorieren. Dennoch lohnt es sich, ein Lesezeichen anzulegen: Die Analysefunktionen dieser Website helfen nämlich beim Feinschliff eines Textes. Die Lesbarkeit ermittelt, wie einfach verständlich ein Text ist. Wenn der Wert zu hoch ausfällt, sollte man Sätze verkürzen und das Vokabular vereinfachen.
Die Wortdichte zählt, wie oft jedes Wort im Text vorkommt. Das hilft, unschöne Häufungen zu erkennen und zu beseitigen, indem man Synonyme zum Zug kommen lässt. Die Füllwort-Analyse schliesslich zählt jene Wörter, die man ohne Verlust streichen kann – das strafft und erhöht die Prägnanz.

Bildwörterbuch. Dieses Nachschlagewerk kommt zum Zug, wenn einem in bestimmten Bereichen der Wortschatz fehlt oder das passende Wort nicht einfällt. Wie heisst noch mal das Teil, das beim Kopfhörer die Schallwellen produziert? Was genau ist eigentlich die Ranke beim Wein und was ist die korrekte Bezeichnung des Metallstiftes an der Gürtelschnalle? Auf den Bildern mit den beschrifteten Unterbegriffen wird das sofort klar.
Openthesaurus. Journalisten sind notorisch darum bemüht, Wiederholungen zu vermeiden – weswegen aus Roger Federer «der sympathische Rheintaler» wird. Diese Website hilft uns und allen anderen, die um sprachliche Abwechslung bemüht sind, passende Ersatzwörter zu finden. Es handelt sich um ein Community-Projekt, sodass man auch eigene Synonyme eintragen kann, wenn das passende nicht dabei ist.
Wortschatz. Diese Übersicht der Uni Leipzig führt jene Begriffe auf, die mit dem eingegebenen Wort in engem Kontakt stehen, das heisst, häufig mit ihm gemeinsam auftreten. Und sie klärt den Bekanntheitsgrad, indem sie angibt, in welcher Häufigkeitsklasse das fragliche Wort zu finden ist. Worte in einer hohen Klasse sind selten – was bedeutet, dass man sie in seinen Texten unbedingt erklären sollte.
Wortwarte. Die Sammlung (siehe auch Neuland im wörtlichen Sinn) kümmert sich um Neologismen, also um Wortneuschöpfungen. Man erfährt, wann sie zum ersten Mal in einem deutschen Medium aufgetaucht sind und kann so abschätzen, wie alt oder neu ein Phänomen ist – und ob es sich etabliert oder als Eintagsfliege entpuppt hat.
Deepl. Im letzten Jahr hat dieser maschinelle Übersetzer für Furore gesorgt, weil er um Welten bessere Resultate liefert als Google Translate oder Bing.com. Für Alltagstexte braucht es im Schnitt nur relativ wenig Nachbearbeitung, um einen übersetzten Text veröffentlichen zu können. Ausserdem hat Deepl eine einfache Möglichkeit, alternative Übertragungen zu verwenden, um sprachliche Verbesserungen zu erzielen oder Fehler zu korrigieren.
Grammarly. Das ist der populärste Korrektor für englische Texte, der nicht nur Rechtschreibfehler korrigiert, sondern auch die Lesbarkeit verbessert und stilistisch nachhilft. Die Grundfunktionen sind kostenlos, für den Premium-Preisplan bezahlt man 139.95 US-Dollar im Jahr. Grammarly lässt sich auch als Erweiterung im Browser integrieren, was eine Korrektur bereits bei der Eingabe ermöglicht.
Abschliessend sei auf den Beitrag Die schnelle Wörterbuchrecherche verwiesen: Er stellt eine etwas egozentrische Browser-Erweiterung vor, die es ermöglicht, speditiv in sehr vielen Nachschlagewerken (zum Beispiel Urban Dictionary, Leo.org, Woxikon, dict.cc, Bab.la, Larousse, Collins, Merriam Webster, Pons, Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart oder Real Academia Española) zu recherchieren. Die Bedienung ist allerdings gewöhnungsbedürftig.
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