Die Credit Suisse rüstet sich für den Krisenfall
Die Credit Suisse reagiert auf die Forderungen der «Too big to fail»-Kommission und bereitet ihre Aufspaltung vor. Zahlungsverkehr und Kreditgeschäfte könnten an eine Tochtergesellschaft übertragen werden.

Die Credit Suisse könnte im Krisenfall ihre systemrelevanten Geschäfte an die Neue Aargauer Bank (NAB) übertragen, wie CS-Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Doerig in der Zeitung "Der Sonntag" sagt.
Die Expertenkommission des Bundes verlangt, dass UBS und CS im Krisenfall ihre systemrelevanten Geschäfte – Zahlungsverkehr und Kreditgeschäft – abspalten, damit man den Rest der Bank in den Konkurs schicken kann. Die CS könnte ihre systemrelevanten Bereiche in die Tochtergesellschaft Neue Aargauer Bank überführen. «Das kann im Krisenfall eine mögliche Lösung sein», sagt Doerig im «Sonntag»-Interview.
Ganze Abteilungen wechseln
In einer solchen Situation müssten ganze Abteilungen und «Mitarbeiter in globo» wechseln. Die Grossbank hält 98,6 Prozent der NAB-Aktien, möchte nun aber deshalb 100 Prozent übernehmen. Doerig dazu: «In einer schwierigen Situation muss man schnell handeln können. Das ist bei einer vollständigen Übernahme einfacher, eine Generalversammlung kann beispielsweise rasch stattfinden, um gewisse Entscheide zu treffen. Man könnte eine Notfallübung somit generalstabsmässig vorbereiten und innert Kürze durchziehen.»
Die NAB ist nicht die einzige Tochter, die im Krisenfall eine wichtige Rolle übernehmen könnte. «Wir haben das Privileg, dass wir bereits heute über eine Holdinggesellschaft verfügen. So haben wir mehr als eine Bank als Tochtergesellschaft», sagt Doerig. Die Überlegungen seien aber noch nicht abgeschlossen. «Vielleicht kommen wir auch zum Schluss, dass wir die systemrelevanten Bereiche in eine gänzlich neue Bank integrieren, die vorher gegründet wird, aber innerhalb weniger Stunden und Tage mit Kapital ausgestattet werden und operativ sein könnte», so Doerig.
Keine 3 Milliarden Franken Boni mehr
Änderungen kündigt er bei den Boni an. Einerseits würden die «Too big to fail»-Vorgaben einen Kostendruck bewirken, der die variablen Entschädigungen treffe. Andererseits seien Änderungen in der Bonuspolitik geplant. Boni wie die 3 Milliarden Franken beim PIP-1-Programm, das im April für öffentliche Empörung sorgte, werde es «auf absehbare Zeit nicht mehr geben». Beim PIP-2-Programm sei sogar denkbar, dass die Banker gänzlich leer ausgehen.
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