«Die deutsche Seite muss von ihren abstrusen Behauptungen abkommen»
Ein süddeutscher FDP-Politiker fordert eine vernünftigere Diskussion beim Fluglärmstreit – von seinen eigenen Landsleuten.

Aus Süddeutschland gibt es neue Töne im Fluglärmstreit. Der Donaueschinger FDP-Politiker Ralf-Roland Schmidt-Cotta fordert eine grenzübergreifende Regionalpolitik und von seinen Landsleuten mehr Vernunft statt Nationalismus, wie die NZZ in ihrer heutigen Ausgabe schreibt.
«Wenige Aktivisten haben eine Stimmung geschaffen, in der mit Scheuklappen haltlose Maximalforderungen gestellt werden und sich viele Vernünftige nicht mehr getrauen dagegenzuhalten», erklärt Schmidt-Cotta. Zwar habe die Schweiz anfänglich den Nährboden dafür gelegt, dass es zum Fluglärmstreit gekommen sei, indem sie die südbadische Bevölkerung in Flughafenfragen schlicht ignoriert habe. Nun habe sich aber die deutsche Seite verrannt.
Verbündete für gemeinsame Politik gesucht
Mit Lärmbelastung habe der Streit nichts mehr zu tun, analysiert Schmidt-Cotta, es sei mehr ein «Kampf zweier Alemannen-Stämme». Auf deutscher Seite ginge es oft gar nicht um eine tatsächliche Lärmbelastung. Ein Beispiel dafür sei die geforderte Abschaffung des Warteraums Rilax über Donaueschingen. Laut Schmidt-Cotta sieht man die Flugzeuge dort allenfalls, hören könne man sie aber nicht. Deshalb müsse die deutsche Seite von ihren «abstrusen Behauptungen» abkommen.
Der FDP-Politiker erhielt von seiner Regionalpartei nun den Auftrag, auf beiden Seiten der Grenze Verbündete für ein Projekt zu suchen, das eine gemeinsame Regionalpolitik zum Ziel hat. Zudem müsse man davon abkommen, über die Anzahl der Anflüge zu diskutieren. Viel wichtiger sei es, die tatsächliche Lärmbelastung ins Zentrum zu stellen. «Man misst die Emissionen von Rasenmähern ja auch nicht in Stückzahlen, sondern in Dezibel.»
In diesem Zusammenhang will Schmidt-Cotta, dass eine Lärmanalyse, welche Angela Merkel und Pascal Couchepin in Auftrag gegeben hatten, als Basis für einen Kompromiss gelten solle.
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