Die ETH entsorgt ein Kunstwerk
Die monumentale Betonplastik an der Gloriastrasse muss einem Neubau weichen. Frühestens im Spätherbst 2014 wird sie entsorgt. Der Künstler ist erschüttert.

Alle, die vom Zoo in die Stadt hinunterfahren, sehen sie. Die riesige Betonskulptur steht vor der einstigen Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie der ETH Zürich. Seit über 34 Jahren schon. Geschaffen hat die Plastik bei der Tramhaltestelle Gloriastrasse der heute 75-jährige St. Galler Bildhauer Fredi Thalmann. Sie ist 1979 aus einem Wettbewerb der Eidgenössischen Kunstkommission hervorgegangen, weshalb Thalmann mit der Ausführung die Urheberrechte abtreten musste. Das 10,5 Meter hohe Kunstwerk ist, wie er sagt, eine seiner «wichtigsten Arbeiten» und darüber hinaus «die grösste». So gross, dass sich das Objekt nur mit gewaltigem Aufwand versetzen lässt. Für einen Abtransport müsste es in mehrere Teile zerschnitten werden, ein Wiederaufbau dürfte sich so oder so schwierig gestalten.