Kolumne Krogerus & TschäppelerDie (falsche) McDonald’s-Theorie und der Ukraine-Krieg
Stimmt es, dass Menschen lieber bei McDonald’s anstehen, als in einen Krieg zu ziehen? Ja, aber.

1996 stellte der US-amerikanische Wirtschaftskommentator Thomas Friedman in einer «New York Times»-Kolumne folgende These auf: Die Menschen stehen lieber in der Schlange bei McDonald’s, als dass sie in den Krieg ziehen.
Nun, es waren die Neunzigerjahre… Die USA dachten, der Rest der Welt würde immer mehr so werden wie sie. Der globale Kapitalismus als Kriegsverhinderer – Friedman gefiel dieser Gedanke so sehr, dass er ihm einige Jahre später sogar ein Buch widmete, worin er die ebenso griffige wie falsche McDonald’s-Formel als Ausgangspunkt nahm:
Zwei Länder, in denen es McDonald’s-Filialen gibt, haben noch nie gegeneinander Krieg geführt, seit es dort McDonald’s gibt.