Die Fifa will eine Mammut-Club-WM
24 Teams, 18 Tage: Der Weltverband plant einen Grossangriff auf den Clubfussball – auf Kosten eines Nationenturniers.

Eine gute und eine schlechte Nachricht von der Fifa: Wie ein Mitglied des Exekutivkomitees der spanischen Zeitung «Marca» sagte, soll der höchst unbeliebte Confederations Cup abgeschafft werden. Nächstes Mal hätte das Turnier mit den Siegern der Kontinentalmeisterschaften, dem aktuellen Weltmeister und dem Gastgeber der nächsten WM im Sommer 2021 stattfinden sollen. Dafür plant der Weltverband eine Club-Weltmeisterschaft mit 24 statt wie bisher 7 Mannschaften – das Turnier soll sich über 18 Tage erstrecken und zum Zeitpunkt des Confed-Cups durchgeführt werden. Welches jetzt die gute und welches die schlechte Nachricht ist, überlassen wir Ihnen.
Jedenfalls sieht das Konzept vor, dass zwölf Mannschaften aus Europa, fünf aus Südamerika, zwei aus Afrika, zwei aus Nordamerika und zwei aus Asien teilnehmen sollen. Für Ozeanien soll noch nach einer Lösung gesucht werden, rein mathematisch würde aber noch ein Platz übrig bleiben.
Für die Schweizer wirds eng
Wie sich eine Schweizer Mannschaft für diese Super-Club-WM qualifizieren könnte? Ganz einfach: Sie muss in einem der vier Champions-League-Finals vor dem Turnier gestanden haben oder zu den vier europäischen Mannschaften mit dem besten Koeffizienten gehören. Das beste Schweizer Team ist aktuell der FC Basel, auf Rang 24. Danach folgen YB (78.), FCZ (103.), Sion (126.) und GC (150.).
Gemäss «Marca» ist der Vorschlag letzte Woche bei einem Council-Meeting in Indien ausgearbeitet und am Montag von DFB-Präsident Reinhard Grindel präsentiert worden. Kurios: Ebendieser Grindel sprach sich in der Vergangenheit für eine Abschaffung des Confed-Cups und der Club-WM aus. Mit der Begründung, dass die ohnehin langsam überstrapazierten Fussballprofis etwas entlastet werden sollten. Nun dürfte die Fifa jedoch erkannt haben, dass die Zitrone Fussballbusiness noch nicht ganz ausgepresst ist – und will auch noch etwas vom TV-Vermarktungskuchen der Grossclubs abbekommen. Dann kann sie sich wieder um eine WM mit 48 Ländern kümmern.
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