Die Folgen von Nadals Niederlage
Warum das frühe Scheitern des Weltranglistenzweiten Rafael Nadal in Wimbledon für Roger Federer gleichermassen Fluch und Segen ist.
Rafael Nadal hatte schon nach seinem Erstrundenspiel gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci ein ungutes Gefühl. «Das wird ein schwieriges Turnier, ich muss mich steigern», befand der amtierende French-Open-Champion. Zwei Tage später geschah dann das schier Unvorstellbare: Nadal scheiterte am unbekannten Tschechen Lukas Rosol, der Nummer 100 der Welt. «Es ist, als hätte eine tschechische B-Mannschaft gegen Real Madrid gewonnen», bemerkte Rosol treffend. Nach der Schliessung des Dachs und der daraus resultierenden 45-minütigen Pause habe er wie in Trance gespielt. Nadal kam im fünften Satz mit den eigentümlichen Bedingungen bei Flutlicht und geschlossenem Dach dagegen überhaupt nicht zurecht, gab sofort seinen Service ab und musste am Ende konstatieren, er sei sehr, sehr enttäuscht.