«Die Gefahren manifestieren sich»
Die britische Notenbank sorgt sich um die Finanzstabilität. Gouverneur Mark Carney flutet die Kreditmärkte mit 150 Milliarden Pfund.
Die britische Notenbank ist nach dem Brexit-Votum in Sorge um die Stabilität des Finanzsystems im Land. Es gebe Hinweise, dass sich einige Gefahren bereits manifestieren, vor denen man vor dem Referendum gewarnt habe, teilte die Bank of England (BoE) heute mit.
So fiel der Kurs des Pfunds gegenüber dem US-Dollar heute auf ein neues 31-Jahre-Tief. Die Kurse der Bankaktien notieren noch immer 20 Prozent tiefer als vor dem Brexit.
Der Finanzsektor stehe vor grossen Herausforderungen. Der geldpolitische Ausschuss der BoE sei bereit, für ausreichende Liquidität zu sorgen sowie die Kreditvergabe und das Funktionieren der Märkte zu unterstützen.
150-Milliarden-Spritze
BoE-Chef Mark Carney lockerte die Regeln für Kapitalrücklagen, denen Banken bei der Kreditvergabe unterliegen. Damit können die Kreditinstitute Unternehmen und Privaten weitere Kredite im Umfang von 150 Milliarden Pfund ausleihen.
Die Notenbank in London hatte nach dem überraschenden Votum für einen britischen EU-Austritt eine Lockerung ihrer Geldpolitik zum Ankurbeln der Wirtschaft in Aussicht gestellt. Im Laufe des Sommers würden vermutlich geldpolitische Anreize benötigt, sagte BoE-Chef Mark Carney jüngst.
Leitzins könnte auf 0 Prozent sinken
Investoren rechnen bereits damit, dass die BoE den Leitzins im Sommer senkt – möglicherweise sogar bis auf 0,0 Prozent. Aktuell liegt er mit 0,5 Prozent bereits auf einem historisch niedrigen Niveau.
Die Währungshüter hatten schon vor dem Brexit-Referendum vor den Folgen eines EU-Austritts gewarnt und für diesen Fall eine längere Phase der Unsicherheit prophezeit, wodurch die Konjunktur und insbesondere Exportaussichten getrübt werden dürften.
SDA/rub
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