«Die Geheimdienste aller Länder wissen, dass die Zeit abläuft»
Israel befürchtet, dass der Iran schon in wenigen Monaten eine Atombombe hat. Präsident Schimon Peres bekräftigt nun in einem Interview die Möglichkeit eines Militärschlags.

Ein Militärschlag Israels und anderer Staaten gegen das iranische Atomprogramm wird nach Einschätzung des israelischen Präsidenten Schimon Peres immer wahrscheinlicher.
«Die Geheimdienste aller Länder wissen, dass die Zeit abläuft und warnen ihre Führer», zitierte die Zeitung «Haaretz» heute aus einem Fernsehinterview mit dem Staatschef. Iran könne schon in sechs Monaten eine Atombombe haben.
Iran droht mit «apokalyptischer» Antwort
Israel und der Westen vermuten seit langem, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms auch Atombomben entwickelt. Der Iran hat das stets bestritten und für den Fall eines Angriffs eine «apokalyptische» Antwort angedroht.
Peres betonte zugleich, die Welt sei nun gegenüber Israel in der Pflicht, die iranischen Atombestrebungen zu stoppen. «In der noch verbleibenden Zeit müssen wir die anderen Staaten der Welt zum Handeln drängen und ihnen sagen, dass es nun Zeit ist, die uns gegebenen Versprechen einzulösen, ihre Pflicht entweder durch harsche Sanktionen oder durch militärisches Handeln zu erfüllen», betonte der 88-Jährige.
Gespaltene Meinung in der Bevölkerung
In Israel wird schon seit mehr als einer Woche eine intensive Debatte über das Für und Wider eines Militärschlags gegen Iran diskutiert. Die Bevölkerung ist einer Umfrage gespalten. Die Angst, dass der Israel extrem feindlich eingestellte Iran Atomwaffen erlangen könnte, hält sich die Waage mit den unkontrollierbaren Folgen eines militärischen Vorgehens, das einen Flächenbrand in der gesamten Region auslösen könnte.
Immer wieder wurde in diesem Zusammenhang auf einen Bericht der internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien hingewiesen, der kommende Woche vorgelegt werden soll. Die darin womöglich enthaltenen Feststellungen zum iranischen Atomprogramm seien von grosser Bedeutung für das weitere Vorgehen, hiess es in israelischen Medienberichten
SDA/mrs
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