Die Gewissensfrage
Der Kantonsrat hat einem Zürcher die Begnadigung verweigert. Dieser sass in Thailand sechs Jahre für eine Tat in Haft, für die er in der Schweiz zwei Jahre hätte sitzen müssen.

Selten hat der Kantonsrat eine Debatte so ernsthaft geführt – und gleichzeitig so emotional wie gestern zur Begnadigung von Alphons Barandun (Name geändert). Worum es im Kern ging, fasste Hans-Peter Portmann (FDP) am besten zusammen: «Es gibt nichts in irgendeinem Parteiprogramm, das uns bei diesem Entscheid leiten kann. Es geht um unser persönliches Rechtsverständnis. Letztlich fassen wir hier einen Gewissensentscheid.»