«Die Grössenvorteile der Fusion wären offensichtlich»
Nach Ansicht der Swisscom hat die Wettbewerbskommission mit ihrem Verbot der Fusion von Orange und Sunrise ein Eigentor geschossen.

Nach Ansicht der Swisscom hat die Wettbewerbskommission (Weko) mit ihrem Verbot der Fusion von Orange und Sunrise ein Eigentor geschossen. Mit der Fusion wäre einer der wichtigsten Swisscom-Konkurrenten gestärkt und der Wettbewerb intensiviert worden, sagte Swisscom-Präsident Anton Scherrer.
«Denn die Grössenvorteile dieses Zusammenschlusses wären offensichtlich», sagte Scherrer am Dienstag an der Generalversammlung in Zürich. So hätten die Investitionen und Fixkosten auf die doppelte Kundenzahl verteilt werden können.
Nun habe aber die Behörde mit ihrem Verbot «die aus betriebswirtschaftlicher Sicht logische Konsolidierung unterbunden, wie sie derzeit in vielen europäischen Ländern stattfindet», sagte Scherrer. Mit diesem Entscheid habe die Wettbewerbsbehörde weite Kreise überrascht. Es bleibe offen, ob die beteiligten Unternehmen Rekurs gegen den Weko-Entscheid einlegen würden.
«Swisscom steht starken Mitbewerbern gegenüber»
Sicher sei jedoch: Auch wenn die Fusion nicht zustande komme, die Swisscom stehe in der Schweiz im Wettbewerb mit Unternehmen, die Teil internationaler Konzerne seien. France Télécom beispielsweise, die Muttergesellschaft von Orange, sei ein Mehrfaches grösser als die Swisscom.
Dies zeige: Die «Swisscom steht starken Mitbewerbern gegenüber, der Wettbewerb im Schweizer Telekom-Markt spielt und es besteht somit kein unmittelbarer Bedarf an zusätzlicher Regulierung», betonte Scherrer. Eine Revision des Fernmeldegesetzes sei nicht nötig. Diese würde für alle Anbieter Rechtsunsicherheit bedeuten und Investitionen insbesondere ins Glasfasernetz gefährden.
Marktbeherrschung genauer definieren
Am Rande der GV wurde bekannt, dass Swisscom den Entscheid der Kommunikationskommmission (ComCom) zur Senkung der Gebühren für die Mietleitungen weiterzieht. Wie Konzernchef Carsten Schloter der Finanznachrichtenagentur AWP sagte, herrschten zwischen Stadt und Land grosse Unterschiede. Hier müsse die Frage der regionalen Differenzierung einer Marktbeherrschung geklärt werden. Diese Frage sei auch beim Ausbau der Glasfasernetze wichtig.
Die Swisscom soll ihren Bewerbern gemäss ComCom-Verfügung von Mitte März Mietleitungen zu kostenorientierten Preisen anbieten. Die ComCom senkte die monatlichen Wiederverkaufspreise für die Jahre 2007 bis 2009 um 15 bis 30 Prozent. Konkret geht es um die Verbindungen, die die Swisscom Kunden exklusiv zur Verfügung steht. Beispielsweise einem Unternehmen, welches Daten von einem Standort zum anderen übermitteln will. Die Mietleitungen benutzen aber auch Swisscom-Konkurrenten, die ihr eigenes Netz ergänzen wollen.
SDA/jak
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