Es war eine der grössten Demonstrationen, die Russlands Hauptstadt in den letzten Jahren gesehen hat. Zehntausende Menschen gingen auf die Strasse, um dem russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow, der am Wochenende mitten in Moskau erschossen worden war, die letzte Ehre zu erweisen. Und sie gingen auf die Strasse gegen Präsident Wladimir Putin, dem die meisten Demonstranten die Schuld an dessen Tod geben – wenn nicht direkt, dann zumindest indirekt. «Propaganda tötet» stand auf einem der Plakate: Der Medienkrieg gegen Andersdenkende teilt das Land strikt in Patrioten und Verräter. Nemzow stellte sich gegen die Annexion der Krim und gegen den Krieg in der Ukraine. Das machte ihn in dieser Lesart automatisch zu einem Feind des russischen Volkes.
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Die Hoffnungen zu Grabe getragen
Auslandredaktorin Zita Affentranger über Russland nach Nemzows Tod.