Die Hohenegg kämpft um einen Platz auf der kantonalen Spitalliste
Wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit steht die Meilemer Klinik nicht auf der Spitalliste. Die Zahlen seien falsch, wehrt sich die Klinik und rekurriert.
Von Jacqueline Surer Meilen &endash Die Pille war bitter, die der Kanton der Privatklinik Hohenegg im letzten September verabreichte: Auf der provisorischen Spitalliste Psychiatrie 2012 fehlte der Name der Meilemer Klinik. Obwohl die Hohenegg punkto Qualität das beste Resultat im Bericht der Gesundheitsdirektion erzielt hatte, schaffte sie es wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht auf die Liste. Im Vergleich mit anderen, gleichwertigen Bewerbern sei die Meilemer Klinik zu teuer, begründete der Kanton seinen Entscheid. Die Bewerbung werde deshalb abgelehnt. In der Hohenegg stiess dieses Verdikt auf Erstaunen. Als Antwort auf die Absage kündigte die Privatklinik umgehend an, den Entscheid der Gesundheitsdirektion «prüfen zu wollen». Überlegungsfehler Genau das hat die Hohenegg inzwischen getan: Sie hat das kantonale Gutachten sowohl durch interne als auch externe Stellen durchleuchten lassen. Für Tomas Poledna, Präsident des Verwaltungsrates der Hohenegg, ist das Resultat eindeutig: «Die Gesundheitsdirektion hat bei der Berechnung Überlegungsfehler gemacht», sagt der Jurist. So habe der Kanton unter anderem mit veralteten Zahlen aus dem Jahr 2009 gearbeitet. «Gemäss unseren Gutachten ist die Wirtschaftlichkeit der Hohenegg auf Augenhöhe mit derjenigen der anderen Bewerber.» Der Beschluss des Kantons sei deshalb nicht nachvollziehbar. Gestützt auf diese Resultate hat die Klinik bei der Gesundheitsdirektion im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens eine Einsprache eingereicht. «Es ist nach wie vor unser Ziel, einen Platz auf der kantonalen Spitalliste zu bekommen», sagt Tomas Poledna. Änderung theoretisch möglich Wie realistisch dieser Wunsch ist, kann Peter Waldner, Bereichsleiter Psychiatrie in der kantonalen Gesundheitsdirektion, noch nicht beurteilen. Falls die Einwände schlüssig seien, sei eine Änderung der Liste aber theoretisch möglich. Dass sich die Meilemer Privatklinik so vehement für einen Platz auf der Spitalliste einsetzt, erstaunt. Denn seit die Hohenegg im Jahr 2006 vom Kanton von der Spitalliste gestrichen wurde, hatte sie sich als prosperierende Privatklinik präsentiert. Kein Weltuntergang Mit ihrer Bewerbung wollte sie ihr Angebot wieder für allgemein versicherte Patienten öffnen und nicht nur für Privatpatienten. Im Gegenzug hätte sie staatliche Beiträge erhalten. In der Hohenegg wurde stets betont, dass eine Absage des Kantons kein Weltuntergang sei &endash man werde dann einfach weitermachen wie bisher. Bis Ende November wird die Überarbeitung der provisorischen Spitalliste abgeschlossen sein. Die definitive Version verabschiedet der Regierungsrat Ende Jahr. Die Hohenegg präsentiert sich als prosperierende Privatklinik. Foto: PD
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