EHC mit drittem Nuller in FolgeDie Klotener rennen in Genf vergeblich an
Nach einem schwachen Startdrittel gegen den Leader steigert sich der Aufsteiger, doch das bleibt unbelohnt. Den Zürchern fehlt das nötige Glück im Abschluss, weshalb sie 1:3 verlieren.

Wieder muss der EHC Kloten eine bittere Niederlage einstecken. In Genf rennt er 39 Minuten lang einem 1:2-Rückstand her, kommt dem Ausgleich mehrfach sehr nahe und kassiert kurz vor der Schlusssirene den dritten Treffer ins leere Tor. Ein Punktgewinn gegen den Leader wäre durchaus drin gelegen, für eine starke Leistung – abgesehen vom Startdrittel – werden die Zürcher erneut nicht belohnt. Für Servette ist es der fünfte Sieg in Serie, für Kloten die vierte Niederlage. Drei Spiele hintereinander hat der Aufsteiger nun nicht mehr gepunktet, das war zuletzt Anfang Oktober der Fall. In der Tabelle beträgt der Vorsprung auf Rang 11 noch fünf Punkte. Diesen belegt neu Ambri, das dank dem 3:2 in Langnau mit den SCL Tigers die Position tauscht.
Der EHC zeigte gegen den Tabellenersten zwei Gesichter. In den ersten 20 Minuten lief es ihm gar nicht, Servette war spielbestimmend und legte mit zwei Powerplay-Toren vor. Goalie Sandro Zurkirchen verhinderte mit mehreren Paraden einen höheren Rückstand. Schliesslich hielt er seine Mannschaft bis zum Time-out in der 57. Minute im Spiel, danach ersetzte Headcoach Jeff Tomlinson ihn durch einen sechsten Feldspieler. Kloten suchte das 2:2, ehe Winnik per Empty-Netter alles klar machte.
Zehntelsekunde fehlten zum 2:2
Ab dem Mittelabschnitt spielte der Aufsteiger mit dem Leader auf Augenhöhe. Der Anschlusstreffer nur 18 Sekunden nach Wiederbeginn durch Miro Aaltonen im Powerplay bei Vier gegen Drei beflügelte die Gäste regelrecht. Zuvor hatten sie im ersten Überzahlspiel (12.) enttäuscht und keinen einzigen Torschuss zustande gebracht. Die EHC-Chancen im Startdrittel konnten an einer Hand abgezählt werden, Genfs Goalie Mayer wurde kaum geprüft. Zwei Minuten nach dem 1:2 musste er jedoch in extremis klären. Beim Ausflug hinters Tor verlor Mayer den Stock, Reinbacher schoss aus der Distanz, doch der Keeper konnte hechtend mit dem Beinschoner abwehren. Auch ein Flachschuss von Faille nach einem Fehlpass der Grenats war gefährlich (33.).
Die grösste Möglichkeit zum 2:2 liess Harrison Schreiber nach Failles Rückgabe in der 35. Minute aus. Alleinstehend vor Mayer zielte der Stürmer in dessen Fanghand. Und am Ende des Mitteldrittels fehlte Kloten lediglich eine Zehntelsekunde zum Gleichstand. Die Genfer gingen in der eigenen Zone nonchalant mit der Scheibe um, Topskorer Jonathan Ang kam zum Abschluss und traf, doch gleichzeitig ertönte die Sirene. Die Schiedsrichter überprüften die Videobilder und aberkannten das Tor. Die Klotener hielten den Gegner bis auf eine kurze Druckphase (26.) viel besser in Schach als in den ersten 20 Minuten, indem sie früher störten.
Servette liess sich nur im ersten Durchgang zu zwei Strafen hinreissen, bei den anderen dreien musste auch jeweils ein Klotener raus. Der EHC wurde im Schlussdrittel für zwei Vergehen bestraft. Wobei die Strafe gegen Dario Meyer (54.) hart gepfiffen war. Das Boxplay des EHC war stark und noch stärker war Zurkirchen. Er verhinderte – auch mit Hilfe der Torumrandung – mehrfach das 1:3 und so blieb sein Team bis zuletzt dran. Wie schon in den beiden verlorenen Derbys gegen die ZSC Lions fehlte den Zürcher Unterländern das Glück im Abschluss.
Das Spiel in Genf wurde wie erwartet zum Härtetest. Für Kloten war es die dritte Partie innert vier Tagen, während die Gastgeber seit Dienstag keine mehr ausgetragen hatten. Dennoch wirkten die Zürcher keinesfalls erschöpft und rannten bis drei Sekunden vor Schluss unermüdlich an. Das ist ihnen hoch anzurechnen, sie haben den Tabellenersten gefordert und müssen sich daher nichts vorwerfen lassen.
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