Die Kontrakte des Kaufmanns
Die Immobilienblase ist geplatzt, die Finanzkrise am Überschäumen. In dieser Situation widmet die österreichische Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek 2008 ihr Stück «Die Kontrakte des Kaufmanns» den Machenschaften der Banken und dem Elend der Kleinanleger. Mit anderen Worten: In ihrer Wirtschaftskomödie trifft Gier auf Gier. Die Gier der Anleger nach endlos wachsender Rendite und die Gier der Banker nach maximalem Umsatz. Dass die Masslosigkeit der einen wie der anderen unweigerlich zur Katastrophe führt, hat die jüngste Vergangenheit gezeigt. Ein Ende des Kapitalismus ist damit jedoch noch lange nicht erreicht – nach dem Crash ist vor dem Crash, und schon sind im Bankgeschäft Millionenboni für die Berater wieder Alltag. Mit «Die Kontrakte des Kaufmanns» taucht Jelinek in die Welt der entfesselten Finanzströme ein. Wer ist masslos? Wer muss immer weiter? Gibt es kein Entkommen aus dem Strudel der Datenströme? Elfriede Jelinek zeigt Getriebene – rastlos im Sog des Neokapitalismus. In der Inszenierung von Thorleifur Örn Arnarsson spielt das Theater St. Gallen. Theater Winterthur, Theaterstrasse 4–6, 19.30 Uhr.
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