«Die Kraft einer kleinen nuklearen Explosion»
Warum explodierte die Cygnus? Ex-Nasa-Mitarbeiter Keith Cowing beantwortete die wichtigsten Fragen zur Explosion der US-Raumfähre.
Keith Cowing, ehemaliger Nasa-Angestellter und Betreiber des Raumfahrtblogs Nasawatch.com, beobachtete die Explosion des Raumtransporters Cygnus von seinem Wohnort in West Virginia. Nach dem Start habe er ein kleines rotes Licht gesehen – «aber nur etwa eine Sekunde, danach verschwand es wieder», sagte Cowing gegenüber der BBC. Er habe zuerst gedacht, das sei wegen der Wolken. Zu Hause realisierte er, dass die Cygnus explodiert war.
Cowing sagt, er habe die Aufzeichnungen der Explosion hundertmal geschaut. «Es sah aus, als sei die Rakete im hinteren Teil explodiert. Es könnte also sein, dass die Ursache für die Explosion bei den Triebwerken liegt.» Zu viele Spekulationen möchte er jedoch nicht anstellen. Ohnehin seien solche Fälle ungewöhnlich.
Mitarbeiter sollen nicht mit Medien sprechen
«Wir werden in Erfahrung bringen, was passiert ist – und zwar hoffentlich bald –, und die Dinge wieder auf Spur bringen», sagte der Vizepräsident der Betreiberfirma Orbital, Frank Culbertson, in einer Ansprache an sein Team. Er rief die Mitarbeiter zudem auf, nicht mit den Medien zu sprechen und von internen Spekulationen zur Unfallursache abzusehen.
Es müsse immer damit gerechnet werden, dass eine Rakete ihr Ziel nicht erreiche. Schwerwiegender dürfte der Schaden am Boden sein, an der Startrampe. «Die Explosion hatte die Kraft einer kleinen nuklearen Explosion – und das sehr nahe am Boden», erklärte Cowing der BBC. Das Feuer brannte noch eine Weile danach. Die Startrampe sei deshalb wohl längere Zeit nicht mehr zu gebrauchen.
«Nur wenig geheime Fracht»
Die Fracht der Cygnus habe vorwiegend aus Nahrung und anderem Versorgungsmaterial für die Astronauten der Raumstation ISS bestanden. «Nur ein sehr kleiner Teil der Fracht war geheim.»
Trotz des Schadens wird der Unfall die Nasa nicht weit zurückwerfen. Sie habe zwei Firmen, die Fracht für sie zur ISS bringen könnten. «Wenn eine ausfällt, kann sie auf die andere zurückgreifen», erklärte Cowing. Politiker, die stets gegen zwei solche Firmen waren, könnten ihre Haltung nun ändern, vermutet Cowing.
SDA/rar
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch