
Die Zürcherinnen und Zürcher haben widersprüchlich abgestimmt. So jedenfalls wirken die gestrigen Ergebnisse auf den ersten Blick: Zur Durchsetzungsinitiative gab es ein deutliches Nein, wobei die Vorlage auch in Zürich enorm mobilisiert hatte – und zwar vor allem bei ihren Gegnern. Wer aber darauf gewettet hatte, dass dieses Anti-SVP-Momentum eine Links-Dynamik auslösen, deren Sog sich auch auf die kantonalen Vorlagen auswirken würde, sah sich getäuscht. Die Lohndumpinginitiative der Unia, die keine gewerkschaftliche Radikalvorlage war, scheiterte deutlich, ebenso die (schon eher radikale) linke Bildungsinitiative. Nicht einmal in der Stadt Zürich, wo die Durchsetzungsinitiative gerade 22 Prozent Ja-Stimmen schaffte, kamen die linken Initiativen auf eine Mehrheit.
Die liberale Mitte lebt
Nein zur SVP-Durchsetzungsinitiative, Nein zu allen links-grünen Anliegen im Kanton: Stimmte Zürich inkonsequent? Im Gegenteil!