Kolumne: Fast verliebtDie Liebe und das liebe Geld
Die eine hat, der andere nicht: Warum die Frage nach Vermögen und Erbe nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch unsere Beziehungen in Schieflage bringen kann.

«Wir feiern Neujahr in Rio», antwortet eine Freundin von mir auf die Frage, was sie und ihr Mann an Silvester machen. «Was ist aus deinem Plan geworden, einfach zu Hause zu bleiben und eine ruhige Kugel zu schieben?», frage ich. Sie fährt sich durchs Haar, zögert. Ich spüre, dass sie keine Lust hat auf diese Reise. «Ach», sagt sie: «Du weisst ja, wie er ist.» Ihr Mann langweile sich, wenn sie einfach in Basel blieben. Das könne er auch nicht verbergen, der Timo, authentisch, wie er immer sei. «Dann wird das auch nichts mit meiner Entspannung», sagt sie, und die Feiertage müsse man ja zusammen verbringen. «Was bleibt mir also übrig?», fragt sie.