«Die Mundart geht ans Herz»
Markus Schönholzer tritt gemeinsam mit Robi Rüdisüli als Schönholzer & Rüdisüli auf. Der Komponist und Sänger über Chansons und Mani Matter.

Sie singen in Schweizerdeutsch, kommentieren dazwischen Ihre Lieder. Würden Sie Ihre Kunst als Musikkabarett beschreiben?
Grundsätzlich bin ich Musiker. Aber ich liebe das Theater, deshalb verbinden meine Shows Lieder und Stand-up-Comedy; ich bin ein musikalischer Geschichtenerzähler.
Welche Geschichten erzählen Sie?
Ich singe über alles. Meine Phobien, den Französischunterricht, das Leben im Weltall und auch über das Jammern.
«Das Englische hat bei uns oft eher etwas Dekoratives.»
Sie besingen das menschliche Scheitern meist sehr heiter, weshalb?
Schaut man sich Schweizer Liedergut an, wird deutlich, dass die traurigen und die lustigen Stoffe oft getrennt bleiben. Mich interessiert aber die Mischform. Komik entsteht doch auch immer dort, wo physischer oder psychischer Schmerz ist. Das wird bei jeder Clownnummer deutlich.
Und weshalb haben Sie sich für Mundart entschieden?
Ich geniesse es, beim Singen verstanden zu werden. Und es bleibt mir beim Schreiben viel mehr Freiraum für Zwischentöne und Feinheiten. Das Englische hat bei uns oft eher etwas Dekoratives. Ich aber liebe das Direkte und Unausweichliche an der Mundart. Sie geht ans Herz und auf die Nerven.
Erzählt die Geschichte eines 55-Jährigen, der entlassen wird: «Sozialplan» von Schönholzer&Rüdisüli
Haben Sie Mundart- oder Chansonvorbilder? Mani Matter vielleicht?
Mani Matter ist für mich ein Dichter, der zur Gitarre griff, um seinen Worten Gehör zu verschaffen. Als Musiker betrete ich einen anderen musikalischen Spielraum. Meine Musik erzählt und kommentiert mit, wie etwa bei Heinz de Specht und Manuel Stahlberger. Dank Letzterem hat mich die schweizerdeutsche Musik überhaupt erst wieder zu interessieren begonnen.
Fr — 20 Uhr Miller's Seefeldstr. 225 Eintritt 36 Frankenwww.millers-studio.ch
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