
Am Tisch rechts diskutieren zwei Männer, Cordon bleu verzehrend, die Löhne der Glencore-Manager: «So vill chann mär gar nöd schaffe für dä Lohn.» Vorn haben zwei alte Frauen mit Witwenbuckel ihr schütteres Haar mit Spange und Reif gebändigt, löffeln eine Suppe und lesen gemeinsam die Speisekarte rauf und runter. Ein junges Paar trinkt Coca-Cola, zwei Freundinnen mit viel Mèche im Haar erfreuen sich am Gespräch und am Weisswein, ein Mann so dünn wie eine Zigarette leert den zweiten Bierhumpen, während sein Nachbar mit der grauen Vokuhilafrisur leicht schwankend den Saal verlässt, ohne zu zahlen. Die Serviertochter lässt ihn ziehen: «Der kommt morgen wieder.» Der Chef hinter dem dominanten Buffet bekräftigt: «Nur intervenieren, wenns grob fahrlässig ist.»
Die Mutter aller Quartierbeizen
In der Metzgerhalle in Oerlikon dominieren – passend zum Namen – Metzgereiprodukte. Vegetarier sind höchstens mitgemeint.