Die ominösen «Milchbüchlein» von UBS France
Gegen die Tochter der Grossbank läuft ein Verfahren wegen illegaler Kundenakquise. Es tauchen Beispiele auf, die von Codenamen und seltsamer Buchführung handeln.

Das schier Unabwendbare ist eingetreten, wenn auch erstaunlich spät: Die französische Justiz ermittelt nach langer Voruntersuchung nun offiziell und ganz formal gegen UBS France. Der Pariser Untersuchungsrichter Guillaume Daïeff muss also zur Überzeugung gelangt sein, dass er mittlerweile genug Material und Zeugenaussagen gesammelt hat, um der UBS unlautere Machenschaften nachweisen zu können. Der Vorwurf lautet auf Beihilfe zur illegalen Kundenakquise. Konkret: Die Bank soll Dutzenden von UBS-Vermögensverwaltern aus der Schweiz, den «amis suisses», dabei geholfen haben, reiche Klienten aus dem französischen Showbusiness, der Sportwelt und dem wirtschaftlichen Establishment mit dem Angebot anzulocken, ihre Vermögen in der Schweiz zu verstecken. Auch der Verdacht auf Beihilfe zu Geldwäscherei und Steuerbetrug könnte der Bank bald ein Ermittlungsverfahren eintragen.