Die Palace-Pleite
Vor der atemberaubenden Bergkulisse in Mürren kann man den Bezug zur Realität verlieren. Davon zeugt das Palace-Hotel, das seit 2009 leer steht. Die kommerzielle Katastrophe ist eine Folge von Gier und Trug.
An einem Februartag sitzt eine Dame aus Asien im Businesslook in einem Sitzungszimmer in Bern und spricht über ihr Drama. In fliessendem Hochdeutsch. Das ist sie also: Svetlana Kan aus dem fernen Kasachstan, sagenumwobene Hauptaktionärin des Palace-Hotels in Mürren. Sie soll die Schuldige an Mürrens Schande sein. Im Berner Oberländer Dorf – auf einer Sonnenterrasse mit grandiosem Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau gelegen – ist das älteste Palace-Hotel der Schweiz seit 2009 geschlossen. 10'000 Franken versickern im Monat für den Minimalunterhalt des leer stehenden Hauses.