Die Parade fand statt. Das ist gut.
Die Angriffe auf die Belgrader Gay Pride sind Spätfolgen des nationalen Wahns im Serbien der 90er-Jahre.

Das Zentrum Belgrads bietet in diesen Tagen ein Bild der Verwüstung. Erneut haben Nationalisten und Hooligans gewütet. Dabei haben die Randalierer dieses Mal nicht gegen die Abspaltung des Kosovo protestiert. Nun waren die Homosexuellen die Zielscheibe. Etwa 6000 Schläger aus dem ganzen Land gingen am Sonntag auf «Schwulenjagd». Sie nahmen eine Parade der Homosexuellen zum Anlass, um sich Strassenschlachten mit der Polizei zu liefern. Ähnliche Umzüge von Schwulen und Lesben waren in den vergangenen Jahren aus Angst vor Ausschreitungen abgesagt worden.