Die Parallelwelt der Goldrentner
In Italien müssen 30'000 Pensionierte keine Reform fürchten. Sie regeln die Renten selber – mit Staatsgeld.

«Goldrentner» klingt wie ein schöner, verheissungsvoller Titel. Doch so ist er nicht gemeint. Die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera» berichtet, es gebe in Italien 30'000 Pensionierte, deren hohe, sozusagen goldene Renten alle Reformen und Kontrollen der vergangenen Jahre heil überstanden hätten – alle Kürzungen und Anpassungen in der Krise. Es ist, als bewegten sich die «Pensionati d'oro» in einer Parallelwelt, einer okkult gehaltenen. Und da es sich in diesem Fall um ehemalige Parlamentarier, Regionalräte, Richter und Angestellte des Staates handelt, haftet der Sonderstellung natürlich ein besonderer Geruch an. Ein vertrauter Mief.