Die perfekte Welle für Zürich
Regensdorf soll bis 2020 zum Surfer-Mekka werden. Der Verein Waveup will dort einen Wellensee samt Parkanlage realisieren.
Auf den Kanton Zürich rollt ein Projekt zu, das bis zu 150'000 Besucher pro Jahr aus dem In- und Ausland anlocken soll. Das zumindest sind die Prognosen des Vereins Waveup, der hinter dem Vorhaben steht. Das 20-köpfige Team plant auf einer rund 8 Hektaren grossen Fläche beim Sportareal Wisacher in Regensdorf einen Surfpark mit Wellenpool samt Naherholungszone und Restaurant.
Das Projekt in seiner heutigen Fassung, das der Verein am Mittwochmorgen den Medien präsentierte, sieht auch einen Pumptrack für Bikes, eine Anlage für Skateboarder, einen Barfussweg, einen botanischen Garten, ein Biotop, einen Spielplatz, ja sogar einen Streichelzoo vor.
Wellen nach Mass
Im Zentrum steht aber der 250 Meter lange und 80 Meter breite Wellenpool – ein künstlich errichteter See, in dem ein Generator perfekte Surfwellen erzeugt. Alle 8 Sekunden rollt eine Brandung durch das Gewässer. Bis zu 1000 Wellen können so generiert werden. Die Frequenzen und die Höhe der Wellen lassen sich je nach Bedarf anpassen. Auf diese Weise können sowohl Profis als auch Anfänger ihr Können verbessern.
Versorgt wird der künstliche Pool ausschliesslich mit erneuerbarer Energie. Wenn die Witterung es zulässt, könnte die Anlage bis zu 11 Monate im Jahr betrieben werden. Nötig ist lediglich eine einmonatige Wartung. Ob dies auch sinnvoll und machbar ist, müsse sich erst weisen. «Wir wollen den Wellensee aber während mindestens sieben Monaten pro Jahr offen lassen», sagt Waveup-Präsident Pascal Brotzer.
Seit gut vier Jahren arbeiten die Vereinsmitglieder in ihrer Freizeit an der Idee eines Surfparks. 26 mögliche Standorte in der Schweiz haben sie gemäss Brotzer bereits geprüft – einer davon in der Allmend Brunau. Nun sind sie in Regensdorf fündig geworden. «Es war Liebe auf den ersten Blick», sagt Brotzer.
Die Liebe wird offenbar erwidert. Gemeindepräsident Max Walter ist begeistert von der Idee: «Wir wollen uns als Sportregion etablieren. Dieser Surfpark wäre ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Es ist fast schon eine schicksalhafte Fügung, dass der Verein auf uns zugekommen ist.»
Ein Park für alle
Walter ist davon überzeugt, dass die neue Freizeitanlage internationale Athleten dieser Sportart, die ab 2020 erstmals als offizielle Disziplin an den Olympischen Spielen zugelassen ist, in die Region locken wird. «Auch für die Bevölkerung wäre der Park ein Gewinn. Es würde damit eine Naherholungszone gleich vor der Tür für alle Altersgruppen entstehen», sagt der Gemeindepräsident.
Um dem Vorhaben zu einer raschen Umsetzung zu verhelfen, wurde das Gebiet, auf dem der Surfpark entstehen soll, im regionalen Richtplan Furttal neu als Erholungszone markiert. Anfang 2018 soll das Bauprojekt dem Kanton zur Bewilligung vorgelegt werden, im Herbst 2018 entscheidet die Gemeindeversammlung von Regensdorf über die revidierte Bau- und Zonenordnung. «Vom Kanton erhalten wir viel Unterstützung. Nun ist es uns wichtig, auch der Bevölkerung die Vorzüge des Projekts näherzubringen. Wir wollen ihr zeigen, dass hier nicht eine Partyzone für Surfer entsteht, sondern ein Park für alle», sagt Walter.
Sicheres Training für die Jungen
Auch Benedek Sarkany, Präsident Swiss Surfing Association (SSA), hofft auf die Realisierung des Projekts, damit die Sportler bald in Regensdorf wellenreiten können. Surfen habe sich auch im Binnenland Schweiz längst zu einem Breitensport entwickelt, sagt er vor den Medien. Wer nicht ans Meer fahren könne, surfe auf Flüssen. «Für uns ist es aber wichtig, dass wir einen Trainingsplatz erhalten, wo die Junioren unter sicheren Bedingungen üben können. Das wäre mit einem Surfpark möglich.»
Um das Projekt planmässig bis 2020 umzusetzen, startet Waveup am kommenden Freitag ein 50-tägiges Crowdfunding. Rund 100'000 Franken sollen so generiert werden, die der Verein für die weitere Planung und Detailarbeit benötigt. Unter anderem muss ein Verkehrskonzept ausgearbeitet werden. Beim bestehenden Sportzentrum ist schon jetzt eine neue Bushaltestelle geplant, mit welcher der Park an den öffentlichen Verkehr angebunden sein wird. «Den Bau der Anlage wollen wir mit Sponsoren und Investoren finanzieren», sagt Präsident Pascal Brotzer. Die Vereinsmitglieder hoffen nun darauf, dass die offizielle Lancierung des Projekts genug hohe Wellen schlägt, um die Finanzierung anzukurbeln.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch