«Die Pressefreiheit in Hongkong ist tot»
Von Repressalien der Kommunistischen Partei war Hongkong lange ausgenommen. Nun wird es dort für kritische Geister so unangenehm wie im Rest Chinas. Das Portal House News stellt die Arbeit deshalb ein.

Vor einem Monat erst, Ende Juni. Ein Loft im Hongkonger Stadtteil Kwun Tong. Im ersten Stock eines ehemaligen Fabrikgebäudes, zu erreichen über den Lastenaufzug. Eine illustre Schar von Bloggern, Journalisten, Schriftstellern, Akademikern, hatte sich eingefunden, um mit Wein und Bier aus Plastikbechern zu feiern. Den zweiten Geburtstag von House News. Hongkongs erfolgreichste Medienneugründung der vergangenen Jahre. Ein Video für eine neue Werbekampagne wurde vorgestellt, die Geburtstagsrede hielt der Soziologieprofessor Chan Kin-man, einer der Stars der Bürgerrechtsbewegung «Occupy Central», die eben erst 800 000 Leute für ein Demokratiereferendum mobilisiert hatte. «House News»-Gründer Tony Tsoi war bester Stimmung. «Wir sind erst zwei Jahre alt», sagte er. «Und schon Hongkongs ‹Huffington Post›.»