Die Regierung Tsipras empfiehlt ein «stolzes Nein»
In den Umfragen zum Euro-Referendum holen die Ja-Sager auf. Auf den Strassen zeigen die Bürger Angst vor einer Spaltung der Gesellschaft.

Der Himmel ist wolkenverhangen, ungewöhnlich dunkel für einen Juni-Tag, so, als habe sogar der griechische Sommer staubgraue Trauerkleidung angelegt. Die Werbung für einen Mobilfunkladen im Athener Zentrum leuchtet dagegen in Ägäis-Blau: «Wir sind auf dem Weg in eine neue Epoche» steht da. Das Geschäft ist geschlossen, das Fenster verklebt. Ganz Griechenland ist auf dem Weg in eine neue Zeit. In der Nacht zum Montag waren vor einzelnen Bankfilialen Polizisten aufgezogen, in schusssicheren Westen, aber lässig an ihre Motorräder gelehnt. Die Staatsmacht gab sich entspannt. Am Morgen sind die Uniformierten weg.