«Die schönen, lustigen und verdorbenen Zeiten sind vorbei»
Standortschliessungen, Kostensenkung, rüder Führungsstil: Im Unternehmen von Philippe Gaydoul läuft es zurzeit nicht rund. Das geht aus einem internen Mail hervor, das der «Handelszeitung» vorliegt.

Philippe Gaydoul, Präsident der Gaydoul Group, bekommt offenbar die Wirtschaftskrise zu spüren. In einem internen Mail, das der «Handelszeitung» vorliegt, wendet er sich an die Geschäftsführer seiner Tochterkonzerne Fogal, Navyboot und Hanhart und warnt: «Wir müssen unsere Investitionskosten in den kommenden Jahren auf das absolute Minimum reduzieren.»
Die Umsatzsituation der Gaydoul Group ist der Grund für die Notbremse des Denner-Erben. Es müsse nun «alles Erdenkliche» unternommen werden, um die Kosten in jedem Unternehmen auf ein «absolutes Minimum» zu reduzieren. Der 39-jährige Unternehmer geht gar noch weiter: Sowohl die Anzahl Standorte als auch die Kosten pro neuem Standort müssten dramatisch reduziert werden. «Businessplan hin oder her», schreibt Gaydoul, «wir haben nun mal eine neue Ausgangslage.»
Dramatischer Kulturwandel
Gaydoul ist überzeugt, dass sich die Luxuswelt im Zuge der aktuellen Wirtschaftskrise neu definieren wird, schreibt die «Handelszeitung» in einem Vorabbericht. Es würde ein «dramatischer Kulturwandel» stattfinden. «Die schönen, lustigen, lauten, verdorbenen und vor allem teuren Zeiten sind vorbei. Die Dünnhäutigkeit der Branche ist passé», schreibt Gaydoul in der internen Mitteilung.
Die Veränderung der Luxuswelt ist offenbar nicht das Einzige, was Gaydoul zurzeit beschäftigt. Nicht weniger als elf Mitarbeiter in den obersten Führungsebenen haben die Gaydoul Group in den letzten elf Monaten verlassen, wie die «Handelszeitung» schreibt. Darunter auch die Jet-Set- und Navyboot-Leiter und der Manager des Asiengeschäfts. Grund für die Abgänge seien der «rüde Führungsstil» und der «Umgangston» des Firmenchefs, schreibt das Blatt.
Ein «normaler Prozess»
Gaydoul spielt den Aderlass herunter. Er spricht von einem «normalen Prozess» bei einer Gruppe, die sich im Aufbau befinde und aus verschiedenen Unternehmen bestehe, die Mitarbeiter übernommen haben. Der Geschäftsführer der Denner AG übernahm im Jahr 2000 das Präsidium der Gaydoul Group, die sich damals unter dem Namen Rast Holding im Familienbesitz befand.
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