«Die Schutthaufen sind zwei Meter hoch»
Die Feuerwehr kämpft in Arbon TG auf dem Saurer-Areal immer noch mit Glutnestern. Der Schaden ist gewaltig: Einige Firmen stehen jetzt vor dem Nichts. Manuel Britschgi von der Feuerwehr Arbon zieht Bilanz.
Bei einem Grossbrand auf dem Saurer-Areal in Arbon ist am Sonntagabend Schaden von mehreren Millionen Franken entstanden. Gut 350 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Das sagte heute Morgen Manuel Britschgi, Einsatzleiter der Stützpunktfeuerwehr Arbon.
Um 8 Uhr, vierzehneinhalb Stunden nachdem der Alarm ausgelöst worden war, standen noch immer 40 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie löschten von Hubrettern aus und mit Hilfe von Tanklöschfahrzeugen mit Wasser aus dem Bodensee letzte Glutnester im Brandschutt, der rund zwei Meter hoch ist.
Eine Feuerwalze
Eine regelrechte Feuerwalze hat am Sonntagabend fünf Hallen zerstört, in denen früher Saurer-Lastwagen hergestellt worden und bis Sonntagabend mehrere Dutzend kleinere und mittelgrosse Firmen eingemietet waren. Die Flammen und die Rauchsäule waren bis nach St. Gallen und vom deutschen Bodenseeufer aus zu sehen.
Bei den Löscharbeiten, in die Feuerwehrleute aus dem ganzen Oberthurgau und dem Kanton St. Gallen involviert waren, wurden gemäss Britschgi vier Männer verletzt: Einer erlitt Verbrennungen, zwei eine Rauchvergiftung, und einem Feuerwehrmann fiel ein Balken auf den Kopf.
Helikopter im Einsatz
Mehrere Feuerwehrleute mussten wegen Hitzestaus vor Ort behandelt werden. Die Hitze – sie war gemäss Britschgi das grosse Problem beim Löschen des Feuers. «Wir konnten die Flammen nur aus der Distanz bekämpfen», sagt der Einsatzleiter. Darum wurde auch ein Helikopter eingesetzt.
Unter anderem wegen dieses Helikoptereinsatzes musste die nahe Seelinie zwischen Horn TG und Egnach TG unterbrochen werden. Statt der Züge verkehrten Busse.
Brandursache unklar
Die Brandursache ist noch unklar. Laut Britschgi brach das Feuer möglicherweise in einer Firma aus, die Holz verarbeitet. Sicher sei aber gar nichts.
Gemäss Fredy Weber vom Schadendienst der Thurgauer Gebäudeversicherung (GVTG) beträgt der Schaden nach ersten Schätzungen mehrere Millionen Franken. Es werde dauern, bis die ganze Schadensumme genau beziffert werden könne.
Inhaberin des 200'000 Quadratmeter grossen Areals ist die Generalunternehmung HRS, die die Hallen an gegen 40 Firmen vermietet. «Einige dieser Firmen stehen jetzt vor dem Nichts», sagte Patrick Hug, Stadtammann ad interim. «Es ist eine Katastrophe für den Werkplatz Arbon», so Hug.
Andere Hallen für Firmen
Hug war am Sonntagabend vier Stunden auf dem Saurer-Areal. Er lobte die Arbeit der Feuerwehrleute. «Ihr selbstloser Einsatz verdient Dank und Anerkennung.» Hug war vor Ort, um zwischen den Firmeninhaber und der HRS zu vermitteln. Auf dem Areal gibt es noch leere Hallen.
Diese haben eine Fläche von rund 6000 Quadratmetern, wie Hans Meier von der HRS auf Anfrage der sda sagte. Gemäss seinen Angaben hat die HRS mit 47 Firmen oder Personen Mietverträge für das Saurer-Areal. Unternehmen hätten durch den Grossbrand am Sonntagabend Totalschaden erlitten.
Zweites verheerendes Feuer auf Saurer-Areal
Patrick Hug hofft, dass möglichst viele der vom Brand betroffenen Firmen in diesen leeren Hallen unterkommen und dort weiter arbeiten können. Gemäss Meier sollte dies möglich sein. Wie viele Arbeitsplätze durch den Brand vorübergehend verschwunden sind, konnte Hans Meier noch nicht sagen.
Bei den Firmen im Gewerbepark auf dem riesigen Saurer-Areal handelte es sich laut Meier um Produktions- und Handelsbetriebe. Darunter befanden sich etwa eine Holzbaufirma, eine Schlosserei und eine Glasfirma. Vor zehn Jahren hatte schon einmal ein verheerendes Feuer ehemalige Saurer-Hallen in Schutt und Asche gelegt.
SDA/fko/wid
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