Die Schweiz als Kultur- und Mediennation
Schweizer geben mehr Geld für Internet als fürs Theater aus, gehen gerne in die Fondation Beyeler und lernen mit Vorliebe Klavier. Das zeigt die neueste Kulturstatistik.

Die Schweiz ist eine Kulturnation. Das belegt mit harten Zahlen die «Taschenstatistik Kultur in der Schweiz», die seit fünf Jahren von den Bundesämtern für Kultur und Statistik herausgegeben wird.
Etliche Zahlen sind nicht gerade brandneu, die etwa, dass Kultur- und Kreativwirtschaft 69 Milliarden Franken umsetzen, stammt aus dem Jahr 2013. Zwei Jahre später gab die öffentliche Hand, gaben also Bund, Kantone und Gemeinden, 2,88 Milliarden Fr. für Kultur aus, das sind 348 Fr. pro Einwohner (zum Vergleich: für Verkehr 2039, für Bildung 4439 Fr.).
Den Privathaushalten selbst war die Kultur etwa zwölfmal so lieb und teuer: 356 Fr. gab jeder für Kultur und Medien aus – im Monat. Der Löwenanteil ging dabei an Medienkonsum und -infrastruktur, allein 156 Fr. für Internetzugang, 33 Fr. für Abspiel- und Empfangsgeräte, nur 18 für Theater- und Konzertbesuche und 6 Fr. für den Bereich Museen und Bibliotheken. Sollte man also eher von einer Medien- als von einer Kulturnation reden?
Grosszügig ist die Schweiz jedenfalls mit Kulturinstitutionen ausgestattet, und genutzt werden sie auch. 1108 Museen weist das kleine Land aus, die 13,2 Millionen Eintritte verbuchen konnten (2016). An der Spitze: das Verkehrshaus Luzern (536'431 Eintritte), die Fondation Beyeler rangiert als erstes Kunstmuseum mit 332'014 auf Platz vier. Die 28 grössten Theater wurden von 1,5 Millionen Menschen besucht, für die 581 Kinosäle wurden 13,5 Millionen Billette verkauft. Die 814 öffentlichen Bibliotheken bieten 87 Millionen Medien an.
Die Schweiz ist auch ein Land der Musikliebhaber. 70 Prozent gaben an, regelmässig in Konzerte zu gehen (immerhin 24,2 Prozent bevorzugen Klassik, 26,4 Prozent Rock und Pop, 13,8 Prozent Hip-Hop, Rap oder Dancefloor). Privat hört fast jeder Schweizer, jede Schweizerin Musik, nämlich 95 Prozent. 399 Musikschulen bilden den Nachwuchs aus, allein 36'300 lernen Klavierspielen, immerhin noch 800 Oboe oder Englischhorn.
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