Interview mit Avenir-Suisse-Experte«Die Schweiz sollte dem Klimaclub der EU beitreten»
Wie weiter im Klimaschutz? Es brauche nun mehr marktwirtschaftliche Massnahmen, sagt Patrick Dümmler. Die Flugticketabgabe ist für ihn nicht vom Tisch.

Herr Dümmler, inwiefern hat Sie das Nein zum CO2-Gesetz enttäuscht?
Es hat mich überrascht. Ich selber habe leer eingelegt. Ich war mir nicht sicher, ob es im liberalen Sinn ein gutes oder schlechtes Gesetz ist.
Ein Teil des Klimafonds wäre für das Gebäudeprogramm gewesen, das es heute schon gibt. Im Gebäudesektor sind die Emissionen seit 1990 um ein Drittel gesunken – ein Erfolg.
Ja. Aber die Reduktion ist weniger auf das Gebäudeprogramm als auf die CO2-Abgabe auf Brennstoffe zurückzuführen. Das Geld des Gebäudeprogramms könnte man besser einsetzen. Wie viel CO2 lässt sich einsparen, wenn man mit einem gegebenen Geldbetrag ein Haus noch besser isoliert, gegenüber einem Klimaprojekt im Ausland? Mit dem gleichen Betrag wäre die Einsparung im Ausland viel grösser. Für das Klima ist es egal, ob wir das hier in der Schweiz oder zum Beispiel in China tun. Beim Gebäudeprogramm geht es weniger ums Klima als um staatliche Industriepolitik.