«Die Schweiz sollte Kontingentflüchtlinge aufnehmen»
Nach der Tragödie von Lampedusa fordern viele Politiker und Beobachter ein Umdenken – auch in der Schweiz. WOZ-Journalist Kaspar Surber über die «Festung Europa», die er in einem Buch beschrieben hat.
Moreno Colombo, Bürgermeister von Chiasso an der italienischen Grenze, fühlt sich vom Bund im Stich gelassen, weil viele Flüchtlinge aus Italien kommen – und in Chiasso bleiben. Ein berechtigter Vorwurf? Vermutlich ist die Situation für Chiasso tatsächlich nicht einfach, allerdings nicht, weil zu viele Flüchtlinge in die Schweiz kommen. Das Problem ist vielmehr, dass die Asylinfrastruktur massiv abgebaut worden ist in den letzten Jahren. Um die Flüchtlinge also aufzunehmen, braucht es eine bessere Infrastruktur, da steht die Politik in der Pflicht.